Als ich heute durch die Straßen schlenderte, fiel mir diese Licht-Schatten-Konstellation ins Auge. Das Unterbewußtsein nickte beiläufig: Alles klar, Reflexionsgesetz. Doch dann grummelte ein Aber durch die Szenerie. Das Reflexionsgesetz gilt für Licht bzw. (Licht)Wellen. Ist es denn aber gesichert, daß es hier Anwendung finden darf?
Ich stehe schräg vor einer spiegelnden Fensterscheibe. Die Sonne scheint von rechts auf die Scheibe hinter mir. Das Sonnenlicht wird reflektiert und erzeugt vor mir den Schatten A. Das ist Reflexionsgesetz, da gibt es nichts dran zu deuteln.
Doch wie entsteht Schatten B? Das Sonnenlicht kommt noch immer von rechts und erzeugt links von mir einen Schatten. Dieser Schatten, also das Nicht-Licht fällt links von mir auf die spiegelnde Fensterscheibe. Dort wird das Nicht-Licht, also der Schatten, also Dunkelheit reflektiert und ist als Schatten B zu sehen. *grübel*
Ob es wohl so ist, daß Menschen als Licht suchende Spezies das Reflexionsgesetz für Licht formuliert haben, während lichtscheue Wesen (Kellerasseln etc.) natürlicherweise ein Dunkelheitsreflexionsgesetz entdeckt hätten?
Ein ähnlicher Gedanke überkommt mich seit Jahrzehnten jedesmal, wenn ein Projektor eingeschaltet wird. Das Licht des möglichst leistungsfähigen Leuchtmittels wird genutzt, um dunkle Flächen auf der weißen Projektionsfläche zu erzeugen.
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… so ein Dia hat mehr oder weniger lichtdurchlässige Bereiche, die das Licht des leistungsstarken Leuchtmittels verdecken (und in Wärme umwandeln, die das Dia aufheizt), wenn es vor die Projektorleuchte gesetzt wird.
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