YouTube® bietet mit seiner iNet-Pattform ein Portal, auf dem sich sprichwörtlich alles finden läßt. Von Kunst bis Kommerz, von Natur bis Wissenschaft, von TV-Mitschnitt bis privatem Stammtischbeitrag. Breite Vielfalt bietet auch die Darbietungsqualität: von grottig bis professionell, von wohldurchdacht bis hingerotzt (pardon, mir fällt keine andere Umschreibung ein).
Ein eigenständiges Segment ist von Ratschlägen angefüllt. Darin die Gruppe der Livehacks (sprich [raffinierter] Lebenshilfen). Darin Untergruppen, die sich mit Rhetorik, Meinungsaustausch, Diskussionen und Streitgespräch (ein altes Wort, das kaum noch benutzt wird, für eine Sache, die kaum noch betrieben wird) befassen. Darin zwei gegensätzliche Tendenzen: die sachlich-logische und die eristische. Wobei es in der Eristik nicht darum geht, mit guten Argumenten fehlerbehaftete Ansichten zu „kurieren” bzw. der Wahrheit zu dienen (was immer das sein mag), sondern im Streitgespräch möglichst immer Recht zu behalten (nicht: zu haben).
Ist denn die Konsumtion von YouTube®-Videos letztlich nicht auch von einer (versteckt wirkenden) Eristik geprägt? Denn über Glaubwürdigkeit und Akzeptanz entscheidet die Klickhäufigkeit und nichts sonst. Recht hat, wer in der Zahl der Besuche ganz weit oben steht. Wirft ein solches „Spielzeug” mit solchen Spielregeln nicht ein entlarvendes Licht auf die vernünftigste aller Spezies?