Im Moment lese ich den Roman Das Geheimnis der verlorenen Zeit von John Wray. Auf Seite 286 von insgesamt 733 Seiten kann ich mich des Verdachts kaum noch erwehren, daß auf der letzten Seite des Buchs eine Bemerkung zu lesen sein könnte, die etwa so klingt: Was du beim Lesen an Zeit verloren hast, ist gar kein Geheimnis; es klebt in Form unzähliger Augenblicke an jeder Zeile dieses Buches.
Aber man soll ja kein Buch vor dem Abend loben. Oder war’s der Epilog?
Nein, ganz im Ernst. Der Roman ist getragen von der Aussage, daß die Zeit nicht etwa als ein lineares, sukzessives Etwas zu verstehen, sondern von rotierender Natur sei. Daß sie kreist, in Sphären, in Chronosphären. Seltsamerweise drängt sich, dieses lesend, sofort der Roman Die Sirenen des Titan von Kurt Vonnegut ins Erinnern. Es ist beinahe körperlich spürbar, wie die Zeit bei ihm in Kreisen durch das von ihm literarisch bearbeitete chronosynklastische Infundibulum strudelt. Von dort ist es für die Assoziationskette nicht mehr weit bis zu Viktor Schauberger und seinen Strömungen, Wirbeln und Trichtern…
Und plötzlich ist die Leseliste wie von Zauberhand um mindestens ein halbes Dutzend Bücher länger geworden.
lächel
Sooo schnell kann das gehen … 😁
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*lächel*
Vielleicht erweist sich das aktuelle Buch als Glücksfall, indem es das Geheimnis einer Chronosphäre mit maximaler Zeiteffizienz lüftet. 😉
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Na da bin ich aber gespannt …
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… da bin ich aber auch gespannt wie ’ne Flitzpiepe, oder heißt es Flitzbogen? *kopfkratz*
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Ich kenne in dem Kontext nur das Wort Flitzebogen … aber Flitzpiepe klingt witziger 😁
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Das glaube ich gern, daß meine Verballhornung nicht allzu bekannt sein dürfte. 😛
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Zumindest hier im Ländle … 😆
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Ach, das enttäuscht mich jetzt aber. Soll ich mal ’nen Leserbrief an die Lokalpresse richten, ob das was nützen könnte? ☺
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Bitteschön 😎
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… doch gerade eben überkommt mich der Verdacht, daß irgendwelche Pflegepersonen wegen solcher Leserbriefe schon mal vorsorglich nach den Jacken mit den langen Ärmeln fingern. 😉
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*hahaha*
Iiiiiich will nicht schuld sein … 🤤
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Zu spät, ich habe Blitzzustellung gewählt. 😀
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Klingt interessant
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O ja, die ersten knapp 40% des Romans sind von einer unverschämt köstlichen politischen Inkorrektheit, daß es die Verknüpfung mit einem physikalischen Thema scheinbar gar nicht bräuchte. Aber ich möchte den Roman wirklich nicht vor der letzten Zeile loben… 🙂
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Na, ob wir da in nächster Zeit von der Flitzpiepe lesen werden – denn letztendlich geht er
mit dem Schauberger durch die Decke.
Doch wenn er einen Bogen schlägt, kann man diesem verschmitzten Flitze-Typen dann doch noch das Wasser reichen — oder bei Bedarf abgraben — was bei all der Wortklauberei nicht ganz so sch(m)erzlich ist.
Viel Spaß noch bei der Reise,
Raffa.
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… das klingt nach Abenteuerreise. Wo ist – ganz spontan! – mein Baedeker?? 😀
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… Herr Baedeker ist durchgebrannt mit der Karavane eine gewissen Marco P. -spontan und doch wegen der Wasserpfeife, an der er nah gebaut war.
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Großväterchen sagte immer: »Erst de Piep in Brand un dann dat Peerd ut dem Growe« [erst mal die Pfeife anstecken und dann (erst) das Pferd aus dem Graben (holen)]. Aber er hat für sin Piep immer Tabak verwendet, kein Wasser (nicht mal zum Löschen 😉 ). Andererseits hatte der Venedig-Marco zwar Wasser im Überfluß, nur eben keinen Tabak. Und das ist wahrlich ein Grund zum Heulen, weshalb er nahe am Wasser… Oder wie, oder was?? ^_^
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Na, da muß ich mir auch erstmal eine stopfen…
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Bei Ver·stopfung soll morgens ein Glas Wasser – so rät die Hausapotheke – auf nüchternen Magen Wunder wirken. Ob das Dingens deshalb Wasser·pfeife heißt? ^_^
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… von Strömungen, Wirbeln und Trichtern nicht gefasst zu werden, wenn man sich in Tiefen hineinwagt, könnte an ein Wunder grenzen … kann Lesen gefährlich sein?
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Vermutlich ist diese Frage mit einem Ja zu beantworten. Nein! Sie muß bejaht werden. Allein schon wegen der (möglichen) Nebenwirkungen des Lesens: Horizonterweiterung, Vorurteilsschwund, Anwachsen der Phantasie-„Drüsen”, unermeßlicher Wissensdurst etc. ^_^
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…Tatendrang.
Das Streben nach Erkenntnis, ist das der Drang nach Menschwerdung, um nicht Teil von Strömungen zu sein, um nicht verwirbelt als Teil der Natur von dieser in alle Ecken und Himmelsrichtungen geschleudert zu werden?
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Du kitzelst meine anthropologisch-philosophische Ader. Schon wieder!? Wer bin ich, zu einem Thema antworten zu wollen, an dem sich seit Tausenden von Jahren denkende Menschen die Zähne ausgebissen haben? Aber nein, da Du nach meiner Meinung gefragt hast: Bis auf wenigen Träumern/Idealisten gestehe ich kaum jemandem den ‘Drang nach Menschwerdung’ zu. Vielleicht stehen wir deshalb da, wo wir jetzt stehen, weil der Drang nach irgend etwas, sich aus dem Menschsein (und nicht erst seiner Werdung) abgeleitet bzw. gerechtfertigt wird? *grübel*
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Du liest die falschen Bücher .. LG PP
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… da hege ich Zweifel! Allein schon aus dem Grund, daß es soetwas wie „falsche Bücher” gar nicht gibt. Wenn überhaupt, dürften diese Tarnschachteln diesen Namen tragen, in denen Pornokassetten unter dem Anschein hoher literarischer Bildung das Recht zugebilligt bekamen, in der gutbürgerlichen Schrankwand auf ihren nächsten Einsatz zu warten. Allerdings sind das lt. UNESCO-Definition ja gar keine Bücher…
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Siehste! 😉
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