geht doch

Möglicherweise wäre es das Beste für das gesell­schaft­liche Gefüge aus Staat und Stimm­vieh, wenn vom Staat der Bunten Republik die Existenz­grund­lage der AfD zernichtet würde.

Ja, ich weiß, es gibt Aus­sagen, die ungemein polari­sierend sind, aber gerade bei diesen ist vorschnelle Auf­geregt­heit dringlichst zu vermeiden; es ist an sich selten falsch, sich eine Aussage bis zu ihrem sprach­lichen Abschluß anzu­hören oder bis zumin­dest ihre Kern­aussage verstanden ist (und sich nicht gleich beim ersten Reiz­wort krakeelend aufzu­spielen).

Wenn es am schönsten ist, soll man gehen. Das gilt viel­leicht auch für Parteien. Für unwählbare allemal. Die AfD ist zwar nicht wählbar*, bewegt aber die verbrauchten und dem vorigen Jahrtausend anhängenden Parteien, die lustlos durch die verstaubte Polit­arena traben, zu einem – wenn schon nicht Umdenken – politischen Aktio­nismus, der gar leicht mit demo­kratischen Anwand­lungen verwechselt werden kann… Würde Väter­chen Staat warten, bis sich die AfD an ihren inprak­tikablen Nörgeleien selbst auflöste (kennt jemand die Piraten­partei noch?), würden ähnlich gela­gerte Alter­nativen „verbrannt” sein (im Sinne von verbraucht bis zum gelang­weilten Abwinken).

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*) Keine Partei in der Bunten Republik zeichnet sich durch Wählbarkeit aus, weil das Parteien­system für längst vergangene poli­tische Konstel­lationen sicherlich einmal zweck­mäßig war, es aber aktuell längst nicht mehr ist.

12 Kommentare zu „geht doch

  1. Die AfD ist so etwas wie eine Rinderbremse, die mit ihrem Stich die träge vor sich hin mummelnde Deutschland-Kuh zum Hüpfen bringt. Am Weiderand lacht man dann als passiver Zuschauer kurz, weil sich die Kuh so albern benimmt, ist aber auch froh, wenn die lästige Bremse erschlagen wird.

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    1. Der erste Satz des Kommentars klingt gar sehr nach Zweckbehauptung. Mir erscheint das Gegenteil plausibler. Sehnt sich der Mensch nicht (in der Mehrheit) nach dem möglichst unveränderten Fortbestand seiner Kleinwelt? Und wenn es partout nicht mehr weitergeht, sehnt er sich nach der Zauberfee, die – kling, plingeling – die Kleinwelt erträglicher macht.

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  2. Mit einer gewissen Zeitverzörgerung fält mit zu deinen Worten jetzt nur eines in den Denkapparat:
    „Konsenz“
    Doch wieso überfällt mich folgend, daß wir das, in der politischen Debatte (wie auch in Groß-Betrieben), schon längst ad acta gelegt haben…Hmmm

    Hat man uns ergo längst in die Einbahnstraße/Sackgasse geführt:
    These—Anti-These = Synthese

    Der kleine Revoluzzer wird wieder wach…

    Liebe Grüße,
    Raffa.

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    1. Ist denn Konsenz nicht ein Konstrukt, das erfunden wurde, nicht etwa um wieder aus einer Patt-Situation herauszufinden, sondern um aus einem Patt unbedingt als strahlender und vor allem überlegener Sieger herauszukommen?

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  3. Konsenz? oder Kompromiß? und dann gar ein fauler…??

    Geht es nicht um die Intention und das Wollen, eben eine Lösung und Entwicklung zu finden – wenn meine Situation die ist, daß es mir nur um den Sieg geht, muß ich mir was überlegen, um zu strahlen, was meist nichts mit Entwicklung zu tun hat.

    So ´ne Tüte Selbstlosigkeit wäre hilfreich, doch wer kennt noch den Tante Emma Laden, wo es das gibt….

    Auf bald,
    Raffa.

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    1. Ich habe irgendwie den Eindruck, es wären Konsenzfindungen viel öfter und vor allem in unfaßbar kürzerer Zeit möglich, wenn der Lösungsansatz nicht der Nebenbedingung unterworfen wäre, unbedingt primus inter pares sein zu wollen.

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