gedankenschwer

Nein, ich möchte keinem sonstwie ausfal­lenden Unter­suchungs­ergebnis vorgreifen (siehe hier), aber ich mache mir Gedanken. Das sollte doch erlaubt sein, oder?!
Natürlich sind wir stolz auf unsere zivili­sato­rischen Errun­gen­schaften, die höch­sten mora­lischen Ansprüchen gerecht werden (ich lasse das mal so im Raum stehen). Dazu gehört auch die Ächtung der Todes­strafe. Gut so! Aber ist das auch weise angesichts von Personen, die eine Gefahr für die Gemein­schaft an sich darstellen, indem sie ohne Skrupel (ohne Unrechts­empfinden?) menschliches Leben wegwerfen?

32 Kommentare zu „gedankenschwer

    1. Handelt es sich denn wirklich um eine Strafe, ist der Name richtig gewählt? Oder handelt es sich bei dieser Begriffswahl (= Todesstrafe) um verbale Irreführung?
      Klartext: Eine Strafe sollte nur über einen Täter verhängt werden, wenn die Aussicht auf dessen Besserung besteht. Ansonsten geht es um den Schutz der Gesellschaft; das ist aber keine Strafe, sondern – der Name sagt es – eine Schutzmaßnahme. Beispielsweise verübt ein Polizist, der einen flüchtigen Mörder erschießt, keine Strafe an dem Flüchtenden…

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      1. Es ist wie bei den Haustieren: Es gibt viele Hunde, die mal kurz zuschnappen, weil man ihnen etwa ihr Fresschen weggenommen hat – und es gibt bösartig-verhaltensgestörte Köter, die Leuten an die Kehle gehen. Letztere werden aus Sicherheitsgründen oftmals eingeschläfert. Wieso sollte man das nicht auf menschliche Bestien übertragen, wenn es null Schuldbewusstsein und null Aussichten auf Einsicht, Resozialisierung und Therapieerfolge gibt? Eine Kugel 50 Cent / lebenslängliches Wegsperren mehrere Millionen Euro pro Kopf… 😉

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        1. … deutet doch irgendwie auf eine nicht ganz stringente Logik des Menschen beim Umgang mit dem Bösen: Wenn eine Tumorgeschwulst aus dem Körper herausoperiert wird, wird dieser Zellhaufen entsorgt, verbrannt, was auch immer, aber er wird nicht in vitro durch die Zeit hindurch aufbewahrt, falls er es sich doch noch überlegen sollte, wieder gut zu sein.

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  1. Ich war heute mittag kurzfristig wirklich sehr dafür, gewisse Einrichtungen wieder zu eröffnen, als ich das gelesen hatte. Selten hat mich eine Meldung so erschüttert und in eine Mischung aus Kotzübelkeit und rasender Wut versetzt. Aber 87% der Deutschen wollen das anscheinend so haben. Muss man sich der Mehrheit beugen. „Schwarmintelligenz“, oder so was… 😉

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    1. … ich hätte gern ein paar statische Zahlen (seriöse! Zahlen, versteht sich), in denen das Genugtuung verschaffende Strafmaß von Leuten verglichen wird, die einerseits eine enge (familiäre, seelische, soziale) Bindung zum Opfer haben/hatten oder andererseits aus ungefährlicher Entfernung ihre Moraldrüsen melken…

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      1. Kulturraumfernen Ausländern wird oft „die fehlende Einsicht, schuldhaft zu handeln“ straferleichternd eingeräumt, ihre Taten müsse man „kulturspezifisch sensibel“ betrachten und dann eher Nachsicht walten lassen. Bei vielen Delikten gibt’s schon signifikant unterschiedliche Strafen je nach Herkunft. Außerdem sind Richter oft „befangen“, weil sie etwa unterschwellig Angst um Leib und Leben der eigenen Familie haben, wenn sie Clan-Mitglieder verurteilen (scheint zumindest in Berlin so zu sein). Statistiken werden leider oftmals gar nicht erst aufgestellt, oder zumindest unter Verschluss gehalten. Einige Polizei- und Justizangestellte machen das unter der Hand eigenmächtig selbst. Wenn sowas geleakt wird, deckt sich das Ergebnis meist mit den eigenen Beobachtungen, die man am ehesten noch aus der Lokalpresse gewinnt.

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  2. Gesellschaften ohne „Konsequenz“ und mit einer überbordenden Toleranz
    schaufeln gerade selbst ihr Todesurteil.
    Oh, Verzeihung, wir gehen gerade guten Mutes und moralisch überlegen in einen Volkssuizid der westlichen Gesellschaften.
    Beispiel von Prophetie in einem mit schwarzen britischen Humor folgt.
    Kleine Bitte, werfe einen Blick auf die Kopfbedeckung des Kommandos!!

    uups, sehen wir da gerade beides…???

    Alles Liebe,
    Raffa.

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    1. … das ist eine seltsame Konstellation: um das Volk möglichst streßfrei regieren zu können, ist es durchaus vorteilhaft, die Herde in Richtung Dümmlichkeit zu treiben. Nachdem das einigermaßen gelungen ist, verfangen nur noch plakative Worthülsen, die durch die Medien gebellt werden, um die Herde im Zaum zu halten; zumindest verbieten sich dialektische Ursachenerkundungen.

      Und ja, der schwarze britische Humor ist irgendwie „magisch”, er nimmt gefangen. 😉

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  3. „Personen, die eine Gefahr für die Gemein­schaft an sich darstellen“ – da kann man plötzlich leicht selbst dazu gehören. Es ist schon besser ohne Hinrichtungen. Allerdings sind die Strafen für viele Straftaten sehr lasch, während die Delikte von Schwarzfahrern und Ladendieben ernster genommen werden.

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    1. Ja, es ist kein historischer Einzelfall, daß die Revolution ihre Kinder frißt…

      Aber muß es immer(!) so sein, daß die Beseitigung eines Mißstandes das Pendel derartig weit durchschwingen läßt, daß die als Therapie gedachte „Medizin” zwangsläufig zum tödlichsten Gift wird? Wie ist das z. B. mit Naturschützern, die bei einem offensichtlich fehlerhaften Kurs gegensteuern wollen? Werden auch sie zwangsläufig zu Tätern an was auch immer? Oder gibt es so etwas wie ein vernünftiges Maß, auf das mit Vernunft losgesteuert werden kann? Wo ist die Grenze zwischen einerseits begründeter Hoffnung auf Optimum und/oder Vernunft und andererseits der Kategorisierung alternativ Denkender als Brutalinskies?

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      1. Genau diese von dir genannte Revolution erhält gerade ein Facelift oder auch Update –
        French Revolution 2.0,
        doch die damaligen Strippenzieher werden dann sichtbar werden,
        auch um den Unfall von 1789 – 1815 nicht nochmal eintreten zu lassen …

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        1. … das „Versprechen” klingt irgendwie attraktiv, doch ich spüre nebulös und verschwommen einen deutlichen Makel. Ist denn der Mensch bereit, aus der Geschichte zu lernen? Wann ist er erwacht? 😉

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        2. Na, eine neue Rezeptur, ein neues Anrichten auf dem Teller und „Trend-Food-Lametta“ dazu-
          und mit der grassierenden Amnesie, Alzheimer und Konsorten anbei, haben diverse Kreise leichtes Spiel.
          Der Sieger „verkauft“ uns dazu seine His-Story.
          Doch was nützt es, die Augen aufzuhalten …

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  4. Es handelt sich im Fall des Windkraftausbaus, so wie er stattfindet, nicht um eine Fehlentwicklung, sondern um Straftaten, weil der Artikel 2 des Grundgesetzes (Schutz der körperlichen Unversehrtheit) missachtet wird. Darauf hätte man von Anfang an achten müssen, da Nina Pierponts „Wind turbine syndrome“ zu Beginn der Energiewende bereits vorlag. Es gibt inzwischen schon Strafanzeigen beim Bundesgeneralstaatsanwalt uhd beim Verfassungsgericht. Der Kläger ist der Meinung, dass sogar das Widerstandsrecht des Volkes ausgeübt werden darf. Über diese Sachen will ich auf meinem Blog noch berichten. Die Anklageschrift liegt mir vor, ich möchte aber noch weitere Informationen sammeln. In Bezug auf den Naturschutz verhält es sich nicht besser. Die Europäische Vogelschutzrichtlinie wird missachtet und die geschützten Arten werden ausgerottet. Jetzt hat die Branche gefordert, dass diejenigen Naturschutzverbände, die nicht käuflich sind, das Klagerecht verlieren. Die Naturschutzgesetzgebung soll verändert werden und die Gerichte sollen Urteile im Sinne der Windkraft fällen (https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/07/26/wenn-der-windkraftausbau-mit-dem-naturschutz-inkompatibel-ist-sind-alternativen-notwendig/).
    Ich selbst beschränke mich darauf, auf die Zusammenhänge aufmerksam zu machen, und habe nicht vor, als Terrorist zu handeln, obwohl die Kapitänin gezeigt hat, dass man mit einer solchen Vorgehensweise am ehesten zum Ziel kommt (vgl. dazu den Beitrag auf diesem Blog, der allerdings den Unterschied zwischen Rakete, die weiß und zugibt, dass sie zum Erreichen ihrer Ziele Rechtsverstöße begeht, und Maas, der das bestreitet und auch sonst unaufrichtig ist, nicht beachtet).
    Viel Hoffnung auf einen Sieg der Vernunft und ein mögliches Gegensteuern gegen Irrsinn und Verbrechen habe ich nicht. Wenn man bei der Vernunft stehen bleibt, was ich beabsichtige, wird man wohl eher Opfer als Täter.
    Weil der Staat und die Gerichte, wie der Windkraftausbau zeigt, selbst nicht immer rechtskonform handeln und entscheiden, fände ich es bedenklich, ihnen auch noch die Todesstrafe in die Hand zu geben.
    Zur Rechtsbeugung durch Gerichte vgl. https://sternkekandidatkreistagvg.wordpress.com/2019/07/03/das-schleswig-holsteinische-oberlandesgericht-setzt-dem-schluderhaften-umgang-mit-der-menschlichen-gesundheit-ein-ende/

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    1. Das ist in der Tat ein starkes Argument! Andererseits frage ich mich, ob so mancher Politikerdarsteller (♀♂) nicht vielleicht deshalb so frisch, fromm, fröhlich, frei jenseits aller Vernunft seinem Aktionismus frönt, weil er eben nicht mit seinem Herzblut – wörtlich gemeint! – für seine Taten einstehen muß.

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      1. In seinem häuslichen Fundus sollte sich ein Magenbitter finden lassen… 😉 Ansonsten lieber nur in der eigenen Filterblase lesen – meinem Blog ist übrigens eine Zynismuswarnung vorgeschaltet und der obligatorische Hinweis auf die Kunstfreiheit (Satire erkennt man oft nicht sofort).

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