Was ist das Erstaunlichste am Ausgang der Landtagswahlen, die letzten Sonntag in Sachsen und Brandenburg abgehalten wurden? Es sind mitnichten die desaströsen Ergebnisse der altersschwachen Parteien, sie sich in besseren Zeiten für Volksparteien hielten. Es ist schon gar nicht der überdeutliche Stimmgewinn der Partei, die in den Medien mit einer blauen Farbe stigmatisiert ist.
Nein, nichts dergleichen! Ist denn das Erstaunliche an diesen beiden Wahlen nicht die Wahlbeteiligung (siehe u. a. hier): In Sachsen 66,6 Prozent (vorige LTW: 49,1) und in Brandenburg 61,3 Prozent (vorige LTW: 47,9). Bedeutet denn eine solche Wahlbeteiligung nicht, daß deutlich mehr als die Hälfte der Urnengänger nicht rafft, daß derartige Wahlen ein Schmierentheater sind, das die Obrigkeitskaste in regelmäßigen Abständen aufführt, um die Plebs glauben zu machen, es könne „von unten” wesentlich in den Machtapparat eingegriffen werden…
Es gibt ja auch wieder Unkenrufe und Fake-News, daß es so tolle Wahlbeteiligungen gibt,
welche entspannt über 100% gehen …
Demokratie, welche repräsentativ begeistert!
Watt wiilze da noch sagen – außer Danke,
für den vermeintlichen Augenöffner,
doch leider sind fast alle durchgeimpft und
haben ergo auch keinen A… in der Hose.
Liegt es an den Blockwärtern?
Nur die Wahrheit macht frei! — irgendeine Konotation?
Raffa.
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Irgendwas drängt mich, diesen Deinen Satz zu bezweifeln: »Nur die Wahrheit macht frei«. Statt daß Wahrheit frei machen würde, macht sie befangen! Und nicht nur befangen, sondern zugleich auch gefangen in den Zwängen der Wahrheit. Schafft denn nicht (erst) das Abnabeln von der Wahrheit Frei·räume? *grübel*
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Setzen wir doch einfach mal, zum Spaß, statt der Wahrheit, die Lüge oder die Halbwahrheit ein.
Dann bekommt das Ganze ein strammes Gewicht, oder?
Die Freiräume, welche wir ohne Wahrheit erobern dürfen, erinnern mich an die derzeitigen Errungenschaften des Humanismusses… hmm & grübel
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Ist die Lüge nicht die Wahrheit eines anders Denkenden? Und sind Halbwahrheiten nicht verabsolutierte Gedanken, die nur noch nicht zum Ende gekommen sind, wobei es unerheblich ist, ob der Gedankengang auf der Wahrheitsseite oder auf der Lügenseite der „roten Linie” gestartet sind? 🤔
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Na, wer wird denn da so extremistisch verabsolutieren?
Wer die Lüge postuliert und durchdrückt könnte ja glattweg ein „moderner“ Demokrat sein, grübel??!
Da gab es noch etwas, wie Streitkultur, wo man sich annähern konnte, erkennen durfte, beim Annähern an die eine Wahrheit, daß es doch genauso glattweg unterschiedliche Standorte und Sichtweisen gibt. Der Ober-Clou ist zudem, daß man sich gegenseitig unterstützend annähert, der eine dem anderen mit Hingabe und offenen Ohren hilfreich unter die Arme greift, weil beide die Intention haben, den Horizont zu erweitern und gemeinsam in die Zukunft möchten, nehezu brüderlich — doch, wenn man heutzutage mit offenen Augen (nicht nur dem „Zweiten“) in die Welt blickt, – dann haben meine Worte etwas vom Märchenonkel oder werden als Utopie tituliert, wo die Wahrheit (oder wäre hier jetzt Realität passender) eine ganz andere ist.
Wie blöd, daß es immer Zeit kostet, zu erkennen, wer oder was „gute Früchte“ trägt und solange glauben wir auch, toleranterweise, an die Existenz von verschiedenen Wahrheiten.
Puuh, wahrlich wieder viele, wie überflüssige Worte, wo ich demütig um Verzeihung bitte.
Wenn doch alles nur ein bißchen konsequent und einfach wär – doch wie heißt der alte Spruch?: Der Teufel steckt im Detail… Das Diabolische hört nochmal auf welche Übersetzung???
Drum,
alles Liebe,
Raffa.
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Ich danke Dir für die Worte. Für die – ja, warum nicht – vielen Worte, von denen keines überflüssig ist. 🙂
übrigens sind wir jetzt schon zwei, die „extremistisch verabsolutieren”: »Da gab es noch etwas, wie Streitkultur, wo man sich annähern konnte…«. Ich behaupte, es gibt sie noch immer. Allerdings, da stimme ich mit Dir komplett überein, immer seltener und immer häufiger als Manipulationsinstrument gegen jemanden, ohne sich für den verborgenen Schatz zu interessieren, nämlich die Chance an- bzw. miteinander zu wachsen. Es erweckt den Anschein, wir rutschten immer weiter ins Zeitalter der mindestens einhundertprozentigen Rechthaberei: Wer eine andere Meinung vertritt, kann nur im Irrtum sein (oder gerade an Fake-News glauben). *grummel*
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Auf die verborgenen Schätze und auf das wir nie die „weiße Flagge“ hissen, wenn es um diese Kultur geht.
Auf bald,
Raffa.
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Jau, bei diesem Anlaß hebe ich gern meinen Pokal. Cheers! 🍷
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Hmm, nur mal so neben her – fällt dir auch auf, daß die „Konversation“ zum gestriffenen Topic entweder zum Erliegen kommt (Blog- und Bundesweit) oder nur beschränkt ist auf die vom Goebbelschen-Wahrheitsministerium freigebene Wortwahl?
Hmm und doppel-grübel!!???
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Eine schwierige Frage. Leider weiß ich auf sie keine Antwort. Auf der einen Seite ist „bundesweit” ein ganz schön großer Happen; die Krümelchen, die ich davon überblicke, lassen keine Verallgemeinerung zu. Auf der anderen Seite sehe ich in einzelnen Blogs durchaus inspirierende Ideengeber, kann aber nicht allgemein gültige Bloggersicht unterstellen (und die Verifizierung ist verflixt schwierig).
Dennoch fühlt es sich – so seltsam es klingen mag – tatsächlich so an, als ob freie Meinungsäußerung entweder zur Farce verkommen oder gegen freiwilliges Schweigen eingetauscht worden ist. Könnte das die Ruhe vor dem Sturm sein? Oder Unsicherheit bei der Beurteilung der gegenwärtigen Lage oder möglicher Entwicklungsrichtungen? Oder doch nur vorauseilender Gehorsam, sprich freiwillige Selbstzensur?
Ob wohl ein Blog das geeignete Mittel ist, Steine des (Denk)Anstoßes zusammenzutragen? Oder ist ein Blog lediglich der Versuch, Murmeln auf den Hügel zu rollen, um gewissermaßen zu höherer Erkenntnis zu gelangen? Was wohl Sisyphos dazu sagen würde… 🙂
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