Zukunft

Bisher empfand ich es als ein wenig eintönig, (fast) immer nur Dystopien vorge­führt zu bekommen, wenn Künstler sich mit der Zukunft der Menschheit befassen. Irgendwie wabert der Ruch der Einfalls­losigkeit, wenn Schrift­steller oder Filme­macher galaktische Imperien ohne oder mit kompletter Digita­lisierung bis hin zur Borgi­sierung agieren lassen, die das komplette Universum ihrer Willkür unter­werfen…

Zeit zur Korrektur! Wahrscheinlich handelt es sich doch nicht um Einfalls­losigkeit, sondern um (mehr oder weniger) fanta­sie­volle Varia­tionen zu immer demselben Thema: Kreaturen, die ihr Bewußt­sein nutzen, um expansiv auf ihre Umwelt einzu­wirken, müssen bei Strafe ihres Unter­gangs alle übrigen bewußt­seins­begabten Kreaturen bewußt unter­werfen, dezimieren, aller ihrer Entfal­tungs­möglich­keiten berauben.

Und woran erkennt man imperiales Verhalten (möglichst schon im Vorfeld)? Rischtisch! Der Imperator nimmt den Gegner mit Hilfe seiner finsteren Macht in den Würge­griff und droht mit Ausrottung (die eine durchaus reale Gefahr darstellt, denn zum Signalement des Impera­toren gehört fast zwingend immer auch der Wahnsinn), die in letzter Sekunde mit theatra­lischem Pomp in einer generösen Geste zurück­genommen wird: Der „Friede” wird geschlossen, indem die bedin­gungs­lose Unter­werfung des einen mit der Zusage des anderen belohnt wird, nicht noch fester zu würgen (von Lockerung des Würge­griffs ist jedoch niemals die Rede). Ach ja, diese Zusage ist nicht verläßlich und a priori unglaub­würdig, denn sie unter­liegt der Willkür eines finsteren Imperators…

20 Kommentare zu „Zukunft

  1. Tja, auch ich kämpfe in letzter Zeit mit Albträumen, allerdings hatten sie bis jetzt nie globalen Charakter, dem universalen Administrator sei Dank!
    PS:Finster erscheint mir bei den I. in der Regel das Innenleben, den die Frisuren bestechen häufig durch fluffige Orangetöne oder so … * träume ich jetzt auch schon? Puh, dieser „Virus“ scheint sogar übers Netz übertragbar zu sein!

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      1. Uni ist das Versum nur, damit das Zählen nicht zur Mathematik wird. Hohl macht Sinn, da die Projektion des lichtscheuen Innenlebens schön dunkel ist, damit wir dann die Lichtpunkte besser sehen können. Meine Träume tendieren zur Wirrtualtität … 😉

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        1. Gar niedliche Worte, die das sich nahende Wochenende einläuten. 🙂
          Wie es scheint, ist wirrtuelles Träumen nicht von besonderem Seltenheitswert, obwohl ich mir einfach nicht sicher bin, ob das Weckerklingeln den Traum beendet oder ihn startet… 😀

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        2. Der Wecker läutet den Wirrtraum ein, da musste ich in aller Frühe laut lachen – mal sehen wie sich der heutige Tagtraum entwickelt … 😉

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  2. Wohl wahr,
    es gibt Frieden und Frieden,
    wie auch weitere Etikettenschwindel.

    Leider haben wir bisher nur „Food-Watch“ und denen glauben wir auch äußerst selten,
    weil so ein paar Füllstoffe uns eben sooo gut schmecken …

    Einen friedvollen und geistig sattmachenden Tag,
    Raffa.

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        1. Das dürfte auch ein Grund sein, auch das (es gibt nur wenige Dinge, die monokausal sind). Und die Gier scheint ebenso ein Wesensmerkmal zu dieser Spezies zu sein wie der aufrechte Gang (zumindest anatomisch aufrecht, mental und moralisch haperts denn doch bei vielen).

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        2. Darf der „Kausal-Ketten-Fetischist“ noch auf das Vermögen oder Un-Vermögen hinweisen bezüglich der „Geschichte: Ursache und Wirkung“?
          Wie gerne geben wir uns nur noch mit den Symptomen zufrieden – auf so vielen Ebenen …

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        3. Hmm, den Allerwertesten nicht hochkriegen!? So eine Art Faulheit im Staate Dänemark, und nicht nur dort.

          Letztlich ist ein Fakt unumstößlich: das ist was faul. Gut, doch wer kennt die andere Seite der Medaille, nämlich: Wie soll’s denn anders werden? Und warum nur anders? Warum nicht besser? Aber besser für wen?
          Ist denn, solange derartige Fragen nicht schlüssig beantwortbar sind, jedes Ändern nicht nur bloßer Aktionismus? Gefahrvoll und mit Opfern, die nur mal eben so auf der Strecke geblieben sind, ohne einem Ideal näher zu kommen, das eben nicht definiert ist? Niemand weiß, ob die Ressourcen auch nur annähernd ausreichend sind, um das Ziel zu erreichen, das niemand kennt…

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        4. Na, ohne (einwenig) Einsatz geht es ja wohl überhaupt nicht.
          In Zeiten von Zalando & Co. meinen und gleuben wir zwar, daß sich alles per Knopfdruck und am Besten zum Guten erledigt …

          Hmm, und eine „andere Blaupause“, einen Plan gibt es wohl,
          doch irgendwie hat sich dieses „Arsch-Verhalten“ fest eingegraben, samt den Begrenzungen, den physischen und erst recht geistigen …Eigentlich ist es in jeden Menschen gelegt, verschüttet zwar, auch einbetoniert. Und dann gibt es dieses seltsame, konditionierungsbedingte „Verhalten“ – diese „Passivität“, man liebt es gar den Allerwertesten nicht hochzukriegen und was erheblicher (??) ist, man hat erstens kein Vertrauen in sich und folgend auch nicht in „Andere“. 1:0 für den „Spaltpilz und auch eine Mega-Bremse für einmütige Einheit und Frieden.
          Möge man darüber sinnieren?

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