Aufzugeben ist tabuisiert, allemal in einer Erfolgsgesellschaft, wie sie heutzutage als ultimatives Lebensideal propagiert wird. Doch wo liegt die Grenze zwischen Beharrlichkeit und geistloser Sturheit? Ist eine Stubenfliege, die immer und immer wieder mit dem Kopf an die gleiche Stelle der Fensterscheibe knallt, lobenswert beharrlich oder eher zum Umdenken außerstande?
In dem Blog, das ich vor Jahren einmal jahrelang akribisch geführt habe, schrieb ich dereinst in einem Artikel, daß ich ethisch-moralische Ansprüche an einen potentiellen Arbeitgeber geltend mache. Das klingt zugegebenermaßen verwegen, schließlich hat ein potentieller Arbeitnehmer froh, keinesfalls wählerisch und vor allem dankbar zu sein, seine Arbeitskraft verkaufen zu dürfen(!). Doch nach dem, was ich mittlerweile ein paar Wochen lang über das erfahren durfte, was hinter den Kulissen des Einsatzortes lauert, zu dem mich die Zeitarbeitsfirma aktuell beordert hat, sind Strategien wie „Augen zu und durch”, „Zähne zusammenbeißen” oder auch „Es wird schon…” keine tolerierbaren Alternativen. Sie wären zwar Ausdruck höchster Beharrlichkeit, haben aber gegen das Resultat eines kurzen und intensiven Nachdenkens keinen Bestand.
Die noch junge Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung aufzugeben ist die beste Alternative…
Wenn es sich um unüberbrückbare Differenzen und Zustände handelt, ja, als letzte logische Konsequenz.
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Die Zustände sind – wie sagt man’s am treffendsten? – sind grmmpff. Zu (größeren) Differenzen habe ich es gar nicht erst kommen lassen. 😏
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Ich kenn solche Läden … 🤦🏼♀️ … da ist man froh, wenn man raus ist.
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Das war mein erster „solcher Laden”. 😬
Anstrengend, aber durchaus auch lehrreich… 🤭
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Sei froh … 😉
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Froh bin ich keinesfalls, aber gelassen und (tiefen)entspannt. 😌
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Froh, da raus zu sein.
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Stimmt, jetzt ist wenigstens der Weg frei, unter Bedingungen von Corona und deutlich erhöhter Kurzarbeit einen neuen Arbeitgeber ausfindig zu machen.
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Nun, das ist die Konsequenz. Man hätte auch die Zähne zusammen beißen können, bis man was Neues hat. So hätte dir meine Oma den Kopf zurecht gesetzt 😉
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Ach ja, solche Gedankengänge sind mir nicht fremd. Aber buckelt man sich mit ihnen nicht auch ein Sicherheitsdenken auf, das einen leichtfüßigen, spontanen Richtungswechsel praktisch unmöglich macht? 🤔
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Wenn du nur für dich verantwortlich bist, kann man gern das „Sicherheitsdenken“ zurück stellen. Irgendwie wird es schon weiter gehen und zumindest in meinem Fall, bin immer auf die Füße gefallen.
Hat man aber Anhang, der von einem abhängig ist, ist das „Sicherheitsdenken“ nötig, auch wenn man davon persönlich beschnitten wird. So zumindest sehe ich das … 😉
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Tatsächlich, da kann ich nur zustimmen: auch die Nebenbedingungen müssen sorgfältig erwogen werden.
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Lieber arm, als versklavt und ausgeliefert.
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Diese Aussage – in der Tendenz nicke ich durchaus zustimmend – mag ich nicht bis zum bitteren Ende ausreizen. 🤨
Die Menschenwürde ist doch so ein hohes Gut, aber wie ist sie vereinbar mit unwürdigen Bettler- und Hausiererzwängen?
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Armsein mit genügend Geld… 😁
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*chchch* Lieber reich & gesund als arm & krank (oder wie das heißt). Aber, jetzt wieder ernst, ist denn die aktuelle Definition von Armut nicht ein bißchen kurz gegriffen? Ist es weise, Armut (fast ausschließlich) auf Geldmangel zu reduzieren? 🤔
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Nö. 😉
Immer wenn mich jemand (gerne alte Weggefährten, die inzwischen Karriere gemacht haben und monatlich das zehn- bis zwanzigfache an Finanzen zur Verfügung haben) dazu animieren will, mir eine besser bezahlte Tätigkeit zuzulegen, oder dazu, dass ich mich gründlicher mit ETFs, Immobilienfonds oder Kryptowährungen beschäftigen solle, antworte ich: „Ich ziehe geistigen Wohlstand materiellem Wohlstand vor.“ 😁
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Ist ja putzig, dieses Credo habe ich als Gobelin-Stickerei an der Wand hängen. 😁
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“ … ethisch-moralische Ansprüche an einen potentiellen Arbeitgeber geltend mache…“ Jetzt einmal ganz ehrlich, kann Wirtschaft so funktionieren? Können Reiche immer reicher werden, wenn jeder mit derartigen Vorstellungen daher kommt? Was die Stubenfliege betrifft, so mag der Punkt am Kopf zwar immer der gleiche sein, mit dem sie auf das Glas trifft – der Aufprallpunkt jedoch ändert sich, was ihr das Gefühl gibt, neue Wege zu beschreiten. Zugegeben, die Fensterfläche ist in Relation zum Fliegenkopf recht groß, aber die Hoffnung stirbt zuletzt …
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In der Tat, die Sorge quält mich (*kicher*), ob ich nicht irgendwann aus dem Kapitalismus exkommuniziert werde… 😉
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*lächel …
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😇
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Ich habe mein Erlebnis in einem solchen Laden literarisch verarbeitet. Darf ich nur niemals veröffentlichen. 🤪🤪🤪
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So, nun ist es passiert! Jetzt bin ich schrecklich neugierig!! Oder nein, wie hat Großmütterchen immer gesagt: Ich bin nicht neugierig, ich will nur alles wissen. 🤪
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DAS! Kann ich nicht machen. Ich habe ein tiefes Trauma verarbeitet und bin im Schreiben echt niveauflexibel. ☝️👉😜
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… ist in Ordnung; vermutlich war konkret in dieser Sache eh der Weg das Ziel, also Schreiben als Traumatherapie (= Schreiben ist wichtiger als Lesen). 🙂
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