Gedächtnis

Offenbar geht so mancher Poli­tiker davon aus, daß das gemeine Stimm­vieh einer­seits nur aus schwei­genden Lämmern besteht und anderer­seits aller­höchstens ein 10-Minuten-Lang­zeit­gedächtnis (wie etwa ein Gold­fisch) hat. Da gibt es z. B. ein inter­essantes Statement aus dem Bundes­mini­sterium: »Bundes­bildungs­ministerin Karliczek hat den wachsenden Druck durch muslimische Schüler und deren Eltern auf die Lehrer beklagt. Der Welt am Sonntag sagte sie, offenbar seien das keine Einzel­fälle mehr. Es gelte, sehr wachsam zu sein und unsere Werte zu schützen. Karliczek erklärte weiter, die Lehrer bräuchten mehr Rücken­deckung und Fort­bildungs­angebote, wie sie sich in solchen Konflikten verhalten sollen« (Quelle: BR24). Ja, man muß genau hingucken! Die Forderung lautet, ›unsere Werte zu schützen‹.
Schutz – im Sinne von ‘Schutz vor’ – meint doch offen­sichtlich den Schutz vor Angriffen, vor Angriffen gegen unsere (= Bun­des­repu­blik) Werte? 🤔 … und dann vollführt Frau Bundes­bildungs­minister ein Volti­gier­kunst­stück der beson­deren Art: im vollen Galopp schlägt sie sich auf die Gegen­seite (Fort­setzung des obigen Zitats): »Gleich­zeitig kündigte sie an, dass die Bundes­regierung für die Imam­ausbil­dung bis 2024 rund 44 Milli­onen Euro ausgeben wird. […] Dies sei ein wichtiger Grund­stein dafür, dass in Deutsch­land künftig möglichst überall ein welt­offener und tole­ranter Islam verbreitet werde.«
Ob ein Hund wohl weiß, wie groß und wie alt der Mond ist, den er ankläfft? Ob Frau Bil­dungs­minister den Islam-Themen­kreis wirklich über­schaut (viel­leicht durch inten­sives Koran-Studium)? Oder ob sie sich einfach nur poli­tischen Postulaten verpflichtet fühlt, die schon damals – jetzt ist das Lang­zeit­gedächtnis gefragt – dringend fragwürdig waren und heute zu erhöhtem Bedarf an Wachsamkeit, Schutz und Rücken­deckung geführt haben?

16 Kommentare zu „Gedächtnis

  1. Der politische Islam und der Islamismus sind meines Erachtens die mit Abstand größte Bedrohung für freiheitliche Demokratien und Menschenrechte, die es überhaupt gibt. Hier liegt die Frontlinie des nächsten Weltkrieges – auch wenn dieser aus lauter kleinen global verteilten Bürgerkriegen bestehen wird.

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    1. Das klingt schon recht beängstigend, meines Erachtens ein wenig zu martialisch. Sicheres Wissen dürfte hier wohl kaum verfügbar sein, für mich als Laien sowieso nicht. Weltanschaulicher Fanatismus war immer gut für ›Frontlinien‹ und wird es wohl auch bleiben. Aber es scheint eine Verschiebung der Gewichtung zu geben. Mir scheint, daß der Kampf um knapper werdende Ressourcen (Wasser, Rohstoffe, bewohnbarer Raum [die semantische Nähe zu „Lebensraum” ist da, so aber nicht gemeint] etc.) bereits mehr kriegstreibende Aggressivität hat oder bald entwickeln dürfte als die postulierte Größe irgendwelcher Götter.

      Vielleicht kommt ein Fanatiker aber auch auf die ultimative Kriegsidee: die Ressourcenknappheit wurde von diesem oder jenem Gott gesandt, um die Ungläubigen, die sich in unbefugter Weise die den Gläubigen zustehenden Ressourcen einverleiben, wie Ungeziefer zu vernichten…

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  2. Den besten Freund des Menschen der Unwissenheit bezüglich der Eigenschaften des Mondes zu tadeln, das finde ich gar nicht fein! Vielleicht liegt es daran, dass er uns auf klitzekleine Unschärfen aufmerksam machen will, die unserer Wissenschaft bis jetzt entgangen sind …

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    1. … es könnte doch aber auch sein, daß er etwas anbellt, das viel größer ist, als er selbst, daß er aber – weil’s ja so klitzeklein aussieht – ganz leicht durch drohendes Kläffen vertreiben zu können glaubt.
      Vielleicht nervt ihn aber auch nur das helle Vollmondlicht und er kläfft den Mann im Mond an: Dimm Dein Hoflicht runter!

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        1. Na, einer muß doch auf dem Mond die Scheinwerfer so ausrichten, daß wir die zu den astronomischen Tabellen passenden Mondphasen von der Erde aus sehen können. Aber dieses ehrenvolle Amt haben wohl nicht erst die Amis auf dem Mond etabliert, wie altägyptische Riten vermuten lassen… 😃

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  3. *…ein 10-Minuten-Lang­zeit­gedächtnis (wie etwa ein Gold­fisch)…*
    Es hat der Goldfisch ein Gedächtnis – phänomenal!
    Jedoch nach zehn Minuten wird es langsam schal,
    Langeweile schleicht sich ein in seine Zellen,
    er beginnt, sich mit dem Wissen abzuquälen,
    weshalb er kurz entschlossen, wirft es über Bord,
    wo es sich auflöst – blitzartig sofort!
    Frei von Altlast zieht es seine Kreise
    in einem neuen Universum auf seine Weise,
    stellt fest, wie wunderbar doch ist die neue Welt,
    hat deshalb bei Amazon gleich eine neue sich bestellt!
    Was können wir nun lernen von Deines Fisches Sinn,
    Gedächtnis ist gut, aber Vergessen bringt mehr Gewinn!

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