Vielleicht treibt so mancher Anhänger der obskuren Wissenschaften seine Säue, die dunkle Energie und dunkle Materie heißen, nur deshalb mit Feuereifer durchs Dorf, weil es ihm an Erleuchtung fehlt? 🤔
Schlagwort: Ironie
gefesselt
Mag ja sein, daß es die Missionare der Aufklärung gut gemeint hatten, als sie den Menschen von (hauptsächlich) geistigen Ketten befreien wollten. Aber ist denn diese Spezies zu wertfreiem Denken überhaupt in der Lage? Letztlich wurden die Ketten zwar abgenommen, aber der vermeintlich freie Geist nicht aus dem Kerker geführt, so daß er sich, ohne lange zu zögern, freiwillig wieder an die Kette legte (so eine Art dreifacher Selbstfesselung aus Intoleranz, Neid und dümmlichem Vorurteil).
5 = 0
Wenn ich für Bewerbungsunterlagen meine – wie heißt das so schön auf Neudeutsch? – Skills zu deklarieren habe, gebe ich zum Stichwort Statistik meistens „Grundkenntnisse” an. Das mag durchaus untertrieben sein, so dachte ich zumindest bisher, scheint aber in Wirklichkeit eher eine arge Hochstapelei zu sein, wie mich WordPress soeben belehrte:Gezeigt ist ein Ausschnitt aus der WP‑Statistik von heute. Zu sehen sind 5 Aufrufe aus Deutschland und Österreich, die insgesamt von keinem Besucher nicht aufgerufen wurden. Sollte ich jetzt einen Abendschulkurs in Statistik oder doch lieber in Logik belegen? 🤔
Datenverlust
Heute wandelte mich in der Frühe ein unbändiges Verlangen an, in eine uralte CD „reinzuhören”. Ein Potpourri „meditativer Musik”: Air (D‑Dur BWV 1068), Adagio aus dem Konzert für Violine und Streichorchester (E‑Dur BWV 1042), Adagio aus dem Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 (g‑moll op. 26 Max Bruch), Thaïs-Meditation (Jules Massenet), Largo aus Symphonie Nr. 9 (e‑moll op. 95 Antonín Dvořák)…
Doch, o Schreck! Das Abspielgerät für CDs verweigerte den Dienst. Selber schuld – schon klar! – wer fummelt denn noch mit Altertümern rum, die schon bei den Dinosauriern als gnadenlos verstaubt und veraltet galten? Irgendwie verblüffend, nicht wahr, einen Fußabdruck eines Dinos können wir heute durchaus noch lesen, eine CD nach ein paar Septennaten nicht mehr. Doch zumindest die Schuldigen haben sichtbare Spuren hinterlassen; sowas wie kleine Mondkrater zieren die sonst noch recht kratzerarme CD‑Oberfläche:Oder handelt es sich eher um kleine Schwarze Löcher, da aus ihnen beim besten Willen keine Information (mehr) herauszuholen ist? 🤔
Tücke
Geplagt die Mücke
von Schmerzen im Rücke,
so derzeit nicht flügge.
Fragt sich die Mücke,
ob’s Kriechen wohl glücke
mit Hilfe der Krücke.
Will queren die Mücke
hoch wölbende Brücke,
jenseit’ges Ufer gar schmücke.
Doch, ach, sieht die Mücke
breit klaffen die Lücke.
Das Leben, so oft voller Tücke.
[Holbachinstitut, W.S.] Nietzsche: Kritik der Tiere
Wolfgang Sofsy Friedrich Nietzsche: Kritik der Tiere Menschen pflegen, sofern sie sich nicht als die Krone der Schöpfung mißverstehen oder sich zu höchstem Wesen erheben, als Teil der Natur zu begreifen, eng verwandt mit Gorillas, Schimpansen oder Bonobos. Sie glauben allerdings, über einen gesunden Menschenverstand zu verfügen, welcher den Tieren abgehe. Womöglich verhält es sich […]
zum kompletten Post im Original: Friedrich Nietzsche: Kritik der Tiere — Aufklärungen
geistig
Ist das Ausschenken einer Runde hochprozentiger Flüssigkeiten, sagen wir Haselnuß- oder Himbeergeist, eine angemessene Pfingst-Zeremonie (vgl. „Ausgießung des hlg. Geistes”)?
Gähnkrampf
Das Schwierigste bei stundenlangen Schulungen (vgl. hier) der langweiligsten Art dürfte sein, so dezent zu gähnen, daß die Kiefergelenke nur ganz leise knacken… 🥱
Gurkenmaske
Damit die befohlene Gesichtsgardine auch *ironie ein* wirklich schützt *ironie aus*, muß sie sorgfältig um Mund und Nase drapiert werden. Es genügt nicht, das Doppelkinn damit zu stützen; man muß sie schon auch über die Nase, sprich Gurke, ziehen. Seltsamerweise habe ich im Internet unter dem Stichwort Gurkenmaske etwas ganz anderes gefunden als Mund-Nasen-Schutze. 😁
verschätzt
Einzelne Ereignisse können per se nicht allgemeingültig sein. Ich versuch’s trotzdem mal 😁. Seit den ersten Abstandsempfehlungen anläßlich der Corona‑Krise frage ich mich, weshalb so viele Menschen arge Probleme damit haben, 1½ m abzuschätzen. Nun wissen die Anthropologen seit längerem, daß die Vertreter der Spezies Mensch erstaunliche Parallelen zu nackten Hühnern¹ aufweisen. Hinzu kommt – speziell bei den männlichen Vertretern – ein Hang dazu, sich lebenswichtige Maßeinheiten anhand von Körpermaßen vorzustellen (Spanne, Finger, Fuß, Elle…), alternativ beispielsweise Preisangaben und Volumina in Biereinheiten.
Und was hat das wohl mit Einmeterfünfzig zu tun? Nun, wenn der Nachrichtensprecher (♀♂) eine solche Zahl verkündet, rechnet das Unterbewußtsein sie sofort in Penislängen um (sagen wir: 10 PL). Und schon ist klar, warum so mancher Gockel den Nahraum seiner Mitmenschen penetriert, obwohl er doch ganz diszipliniert einen Abstand von 10 PL einhält. 😖
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1) Stichworte: das Gehen auf zwei Beinen, stundenlanges Scharren im Nest, nervtötendes Gackern wegen geringster Nichtigkeiten, kopfloses Hin-und-her-Flattern, Flugunfähigkeit etc.