Was sagt es über unsere Zeit, daß so schrecklich viele Zeitgenossen nicht etwa zu argumentieren versuchen, sondern ihr Gegenüber eiskalt totquatschen? Und dann verkaufen sie sich als Wissende, weil das schon längst in Leichenstarre gefallene Gegenüber schlußendlich nichts mehr zu erwidern hat.
Schlagwort: Irrtum
unbelehrbar
Es verblüfft mich immer wieder aufs neue, wie diese Spezies ihren Weg trotz einer beinahe schon in Vollendung zelebrierten Lernaversion macht. Nun gut, zugegeben, korrekterweise sollte es heißen: einen Weg, also einen Ausweg findet. Und ja, es wurden – auch das zugegeben – in der Zwischenzeit immense Berge an Lernstoff angehäuft. Doch wieviel Wichtiges ist darunter?
Beispiel: Was ließe sich möglicherweise daraus lernen, daß in den so kurz vor der Bundestagswahl hektisch beäugten Umfragen alle „klassischen” Parteien etwa die gleichen miesen Prozente erwarten dürfen?
Deus lo vult
Was vom Kaspernet und den Politikerdarstellern als Corona-Politik vorgeführt wird, hat mit Wissen, mit Fakten, mit Wissenschaft oder anderen inhaltlich zugehörigen Begriffen nichts zu tun. Absolut nichts!
Statt auf abgesicherten Fakten¹ beruht der im Wochenrhythmus pendelnde² Aktionismus einzig auf Ad-hoc-Annahmen, Wunschvorstellungen und dogmatischen Setzungen. Da wird keine Wissenschaft betrieben, sondern eine Religion³. Es regieren Glaubensdogmen, wo ein wissenschaftliches Konzept notwendig wäre.
Eine derartige Wissenschaftlichkeit setzt jedoch Falsifizierbarkeit voraus⁴. Wo diese nicht möglich oder prinzipiell ausgeschlossen ist oder durch diktatorischen Ukas nicht praktiziert werden darf, kann es sich nicht um Wissen(schaft) handeln, sondern stattdessen um ein Glaubenskonzept (oder sogar um eine Religion, vielleicht sogar Staatsreligion).
Ich berufe mich auf das grundgesetzlich zugebilligte Recht der Freiheit der Religionsausübung. Ich mag den Einflüsterungen der Corona-Missionare nicht folgen. Ich habe das Recht, einer anderen Weltanschauung zu frönen. Zwangsmissionierung verstößt gegen das Grundgesetz. Oder erleben wir gerade eine Mobilmachung zu einem Kreuzzug – Spahn will es?
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¹) Darunter sind überprüfbare Zusammenhänge zu verstehen, die auf der Grundlage solider Auswertungen und Statistiken gewonnen wurden.
²) Beispiel: »Dieser Impfstoff ist nicht … ist nur für ältere Menschen … ist ohne jede Berücksichtigung des Alters der Probanden zu verwenden.«
³) Die Missionare der Religion sind eifrig bemüht, die Segnungen für die in allen Ewigkeiten existierende Seele hervorzuheben, die aber nur durch strenges Befolgen der Glaubensregeln bzw. Gebote errungen werden können, während Zuwiderhandlungen im schlimmsten Fall zu ewiger Verdammnis führen.
⁴) Karl Popper läßt grüßen (→ hier). Damit wir uns recht verstehen, es geht nicht darum, daß etwas als falsch nachgewiesen werden muß, damit es als richtig zu gelten habe, sondern es geht um die Möglichkeit, das fragliche Konzept auf Widersprüche bzw. Fehler hin prinzipiell untersuchen zu können.
Führungszeugnis
Wenn ich mir vorstelle, daß man zum Führen eines Kraftfahrzeugs ab einer bestimmten Ausstattungskomplexität einen Nachweis erbringen muß, dazu überhaupt in der Lage zu sein, ist es mir vollkommen unbegreiflich, wie Otto Normalverbraucher ohne jeden Qualifikationsnachweis in die Politik einsteigen darf, um dort nach Herzenslust herumzustümpern.
Dummbratzen
Klein Doofi kann gar nicht anders, als sein Auto unter die Schrottpresse zu stellen, wenn ihm die Infrastruktur der Gegend, die er mit diesem Auto durchfuhr, nicht gefällt (siehe hier).
plappern
Ach, wie oft muß man die protzende Angeberei von Zeitgenossen ertragen, die mit bedeutungsvollem Augenaufschlag verkünden, sie hätten sich Gedanken um dieses oder jenes gemacht.
Wirklich?! Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß das Sich-Gedanken-machen lediglich mit einem zwar fortwährenden, ansonsten aber strukturlosen (also nicht greifbarem) inneren Plappern verwechselt wird? Darüber kann man sich durchaus mal Gedanken machen.
Selbstbefriedigung
Niemand ist verpflichtet, daran zu glauben, aber es macht doch irgendwie stutzig, daß es eine gar nicht so kleine Clique von Menschen gibt, die ihrerseits folgenden Gedanken für glaubhaft halten: ²⁷ Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib (1Mo 1:27). Verwunderlich allein schon deshalb, weil wohl jeder Dutzende von Menschen kennt, die einen tiefen Argwohn darüber nähren, welchem Original sie wohl nachempfunden sein mögen.
Wobei ich recht froh bin, einem dieser Menschenbilder durch Kündigung entkommen zu sein. Nichts kann man ihm richtig machen. Er zieht tiefste Befriedigung daraus, andere niederzumachen, selbst wenn die Ursache des (vermeintlichen!) Fehlers in komplett unzureichenden Vorabinformationen besteht. Und das Sahnehäubchen? Klar doch: ein mit ätzender Herablassung hingeschlenzter Vorwurf, nicht das Gespräch gesucht zu haben. Zu einem Menschendarsteller, der nur Verachtung für das Gewürm hat, das sich da tief unten am Fuße seines kilometerhohen Ego-Podests windet, weil er es von trivialsten Tagesaufgaben als schwerst überfordert ansieht?
barfuß
Daß die Coronalockerungen nun ausgerechnet mit Blumenläden beginnen, finde ich sensationell! In der Natur geilen statt abgesäbelter Fortpflanzungsorgane irgendwelcher Blumen, wie man sie aus Blumenläden kennt, in überwältigender Pracht lebende Schneeglöckchen, Winterlinge, Krokusse und andere Konsorten, daß einem das Herz warm wird. Aber ich brauche – wie gesagt – Schuhe! Doch Pantoffelblumen sind wahrlich kein Ersatz.😬
plausibel
Im Mittel denkt der Alltagsmensch nicht in Fakten, sondern in Plausibilitäten. Letztere hängen allein wegen der Subjektivität im Widerspiegeln der Umwelt vom individuellen Stand des Wissens und der Bildung ab, können also niemals objektiv, sondern ausnahmslos subjektiv sein.
bezeichnend
Es gibt Verben, die sich durch Verwendung der Endung „tion” in ein Substantiv umformen, also Substantivieren lassen. Mit anderen Endungen sind aus dem gleichen Verb mitunter andere Substantive ableitbar, die freilich auch eine andere Bedeutung besitzen. Andererseits sind derartige Wortkonstrukte u. U. zwar formal möglich, aber eben kein Bestandteil der deutschen Sprache oder eben außerordentlich unüblich im Gebrauch:Lesebeispiel: Ein Gratulant ist eine Person, die eine Tätigkeit ausführt, sie gratuliert; man könnte auch sagen, sie trägt eine Gratulation vor.
Die beiden nachfolgenden Beispiele zeigen, daß durch die Endung „nt” nicht immer ein Substantiv erzeugt werden kann, das das Subjekt einer Tätigkeit benennt. Dafür könnte aber durch die „t”-Endung das Ergebnis der Tätigkeit benannt sein, die das Ausgangsverb beschreibt:Lesebeispiel: Das Filtrat ist das Resultat einer Filtration. Das andere Beispiel → Autsch.
Die abschließenden Beispiele sind lediglich der Vollständigkeit halber hinzugefügt. Sie illustrieren die Fälle, in denen weder die „nt”- noch die „t”-Endung möglich oder gebräuchlich ist:Um jetzt ein wenig Verwirrung zu stiften: Anstelle von Addit (was sich aus dem Verb „hinzufügen” bzw. „addieren” ergibt) hat sich der Begriff Summe eingebürgert. Dieser Begriff wird allerdings auch als das Ergebnis einer ganz anderen Tätigkeit verwendet nämlich anstelle von Summat.
Apropos Verwirrung: Unsere Politikerdarsteller gefallen sich in Coronazeiten darin, ihre epidemiologische Kompetenz dadurch hervorzukehren, daß sie die Panik vor Mutanten schüren. Da stellt sich die Frage, zu welcher der drei Beispielgruppen der Begriff Mutant gehört. Rischdisch! ein Mutant ist jemand, der als Subjekt, also aktiv, Veränderungen (von lat. mutare) vornimmt; das Ergebnis solcher Veränderungen (mitunter auch durch Manipulationen) sind mutierte Viren oder kurz Mutationen.
Es mag schon sein, daß Mutanten uns bedrohen, aber die tummeln sich womöglich in Regierungskreisen… 👆🧐