Vertrauensfrage

Vertrauen!? Aber gern doch! Ich bin nicht geizig, ich verschenke mein Vertrauen gern. Nur an Leute nicht, die – nachweislich! – lügen und betrügen. Warum sollte ich jemandem, der von sich aus jed­wedes Ver­trauens­ver­hältnis zerstört, auch noch beschenken, selbst wenn es „nur” mit meinem Ver­trauen ist?
Lohnt es sich, wegen einzelner mora­lisch zwie­lichtiger Gestalten auch nur ein Wort zu verlieren? Leider ja, denn glück­licher­weise sam­meln sie sich gern in ihren Lieblings­habitaten (und sind somit leicht identi­fizier­bar), aber unglück­licher­weise bringt so manche dieser Therapie­gruppen (sprich Regierungs­gremien) Macht­befug­nisse mit sich, die einfach nicht in die Hände mora­lisch zwie­lichtiger Gestalten gehören.

„Es wird keinen Impfzwang geben.” So ist’s gesprochen. Doch wie ist’s getan? „Du willst dich nicht piksen lassen? Na gut, denn legen wir dir unsere Hände um den Hals und würgen dich ein bißchen. Wir drücken dir zwar die Luft ab, aber wir üben keinen Druck aus. Von Zwang kann also gar keine Rede sein. Du kannst dich ja ganz frei­willig ent­schei­den, wann du wieder frei atmen kannst, indem du unser Angebot gefäl­ligst annimmst.«

Wer mich beim Impfangebot belügt, das in Wahr­heit ein Impf­zwang ist, hat seinen Ver­trauens­bonus ver­spielt, den ich als Vor­schuß gewährt hatte. Ich kann einer solchen Person nichts mehr glauben. Ich vertraue ihr nicht, wenn sie Horror­szena­rien für zukünf­tige Ent­wick­lungen entwirft. Ich vertraue ihr nicht, wenn sie not­zuge­lassene Impf­stoffe markt­schrei­erisch als einziges Mittel der Wahl ver­scherbelt. Ich vertraue ihr nicht, wenn sie im Brust­ton der Über­zeugung (viel­leicht sogar mit Ehren­wort à la Barschel) die Unbe­denk­lich­keit von Impf­stoffen ohne Lang­zeit­studien beteuert etc. pp

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht…

Gegenfrage

Das war zweifelsohne eine recht seltsame Unter­haltung heute beim Haus­arzt. Es gab keinen akuten Grund, dort vor­stellig zu werden. Ich war einfach nur neu­gierig, ob sich nach so langer Zeit im Warte- oder im Behand­lungs­zimmer irgend etwas verändert hat. 😀
Irgendwann fiel dann die Frage, ob ich denn wohl schon geimpft sei. Ich verneinte, gestand aber offen meine Be­fürch­tung ein, daß längstens zwei Stunden nach Abschluß der Bundes­tags­wahl der gene­relle Impf­zwang zu erwarten steht (weil man dann ja keine Rück­sicht mehr auf Wähler der „beson­deren Art” zu nehmen bräuchte). Danach konnte ich mich erst einmal entspannt zurück­lehnen, weil der Arzt seiner gut­bürger­lichen Pflicht nachkam, indem er mir in zartesten Pastell­tönen ausmalte, wie segens­reich seine eigene Vakzin­empfängnis ablief. Und zudem seien Neben­wirkungen ja dermaßen unwahr­schein­lich, daß… Ach, Moment bitte, darf ich kurz einhaken? Da wir ja gerade von Wahr­schein­lich­keiten reden: Wie groß ist die Wahr­schein­lich­keit, nach einem posi­tiven SARS-CoV 2-Test, tat­säch­lich auch an Corona zu erkranken, und wie groß ist sie (für einen Mann in meinem Alter und ohne bekannte Vor­erkran­kungen), mit einer Infektion dann auch gleich eine Not­behand­lung auf einer Intensiv­station zu benötigen? Sie als Arzt haben doch sicher­lich darüber ver­läß­liche Zahlen…

Nein, er hatte das gewünschte Zahlen­mate­rial nicht. Ist es jetzt mehr beein­druckend oder beäng­stigend, daß die Stütz­pfeiler der medi­zini­schen Grund­ver­sor­gung über kein solides Zahlen­material verfügen, um ihren Patienten seriöse Empfeh­lungen geben zu können?

Eisiges Schweigen im Bundestag!

Drei Minuten und 36 Sekunden, die es in sich haben. Jedem zur Lektüre und täglicher Wiederholung empfohlen, bis die willig angenommene politische Sedierung der Plebs hoffentlich bald nachläßt.
Bleibt zu hoffen, daß die Gesinnungspolizei den youtube-Beitrag hoffentlich als Meinungsäußerung koexistieren läßt…

opablog

Mario Mieruch, Ostler, hat einen beachtlichen politischen Lebenslauf (Wikipedia).

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Willensfrage

Ist politisches Rosinenpicken nach einer Bundes­tags­wahl mit dem Prinzip namens „reprä­sen­ta­tive Demo­kratie” ver­einbar? Gemeint ist die Ange­wohn­heit der­je­nigen Partei, die die meisten Stimmen – wie wenige es tat­säch­lich auch gewesen sein mögen – auf sich vereint hat, sich irgend­einen (in heutigen Zeiten eher irgend­welche) Partner weit­gehend unab­hängig von dessen Stimm­anteil zu suchen, bis endlich die 50 %-Marke gerade so über­schrit­ten ist.
Im hier gezeigten (fiktiven) Beispiel würde es die Partei A für ange­messen erachten, etwa jede fünfte ab­gege­bene Wähler­stimme für nichtig zu erklären, nämlich die 22 % der Partei B, um lieber mit C und D zu kungeln, weil man auf diese Weise ins­gesamt 53 % der Wähler­stimmen erreichen könnte, womit die Macht­gier vorerst befriedigt wäre.

Deutlich demo­kra­tischer wäre es, das Wähler­votum einfach zu akzep­tieren, das da im Klar­text lautet: Die Be­völke­rung traut keiner Partei Regie­rungs­kompe­tenz zu.

Damit ist der erste Wahlgang gescheitert. Die Parteien dürfen sich zur Beratung zurück­ziehen, um Koali­tions­möglich­keiten zu erörtern und daraufhin Koali­tions­partner zu finden. Das darf unab­hängig von Ausgang des ersten Wahl­gangs in belie­biger Anzahl geschehen, denn dieser führte ja zu keinem Ergebnis (ist also für die anste­hende Aufgabe irre­levant). Nach einer ange­messenen Frist gibt es einen zweiten Wahl­gang. Hier stehen keine Parteien mehr zur Wahl, sondern Koali­tionen. Diejenige Koalition, die mehr als die Hälfte der Wähler­stimmen auf sich vereinigt, darf die Regierung bilden.
Gibt es keine Koalition mit höherem als 50%-igem Stimm­anteil, findet die Regie­rungs­bildung nicht als Laien­spiel­veran­stal­tung einzelner koalie­render, sondern aller „mehr als 5%”-Parteien aus dem ersten Wahl­gang statt. Die Partei, die den Kanzler stellt, wird per Los bestimmt (die Anzahl der Lose in der Los­trommel hat der Stimm­vertei­lung aus dem ersten Wahl­gang zu ent­sprechen). Und nach Ablauf eines und jedes weiteren Jahres wird neu gelost.

Fachkompetenz

Ein seltsames Gefühl ist das, wenn Dinge passieren, die einem die kalte Schulter, die das Schicksal manchmal zeigt, als kuschelig warm erscheinen läßt. Im Detail klingt das mögli­cher­weise so: Ich bin in einer Firma als Zeit­arbeiter einge­setzt. Gestern fragte mich auch der nunmehr dritte Vorge­setzte, der inner­halb von weniger als 6 Monaten mein Einsatz­team leitet, ob ich nicht inter­essiert wäre, statt als Zeit­arbeiter lieber in Fest­anstel­lung in der Firma zu arbeiten.
Es wäre schön, wenn ein ehrliches Nein nicht als aus dem gesell­schaft­lichen Rahmen fallend ange­sehen würde. Aber Matthäus 5.37 kannst Du getrost vergessen: »Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.« Statt­dessen nuschelte ich diplo­matische Floskeln (inter­essante Aufgaben, tolles Team etc.), um dann im fünften Neben­satz des vierten Neben­satzes ganz vorsichtig auf drei Punkte hinzu­weisen, die eine beruf­liche Zwei­samkeit eher unwahr­schein­lich machen könnten. Aber Du leistest doch eine phan­ta­stische Arbeit; wir hätten Dich gern in unseren Reihen; welche Hemm­nisse sind es überhaupt…
Zwei der drei angesprochenen Punkte sind, ohne jetzt groß Interna preis­zugeben, elementare Prozeß­ketten, die ver­mut­lich noch nie auch nur ansatz­weise optimiert worden sind, sowie eine Informa­tions­politik, die am besten als Uninformiert-durch-Über­information zu beschreiben ist. Zu beiden Punkten hat Chefchen verständ­nisvoll genickt, was mich aller­dings nicht dazu bewegte, meine Rolle als kühler Beob­achter unserer Gesprächs­umstände nun eilig aufzu­geben. Schließ­lich fehlte ja noch Punkt drei: Mit meinem unschul­digsten Lächeln, das ich drauf­habe (um ich habe lange daran geübt!), sagte ich ihm, daß ich arge Probleme in den Struk­turen der Daten­bank sehe, die das Herz­stück des Produk­tions­ablaufs ist. Das ver­ständ­nis­volle Nicken changierte ins Generöse, unter­strichen durch ein paar warme Floskeln, die mich in den Feier­abend verab­schie­deten…
Heute nun war der Laden in hellster Aufregung, weil die Daten­bank gestern – Sachen gibt’s *ts ts ts* – einen sauberen Absturz hinge­legt hat (korrekt gesagt durch ein unsauberes Script sauber in den Abgrund getrieben wurde) und bei der Gele­gen­heit auch gleich etliche Kunden­daten durch ein chrono-synklastisches Infun­di­bulum für alle Zeiten un­erreich­bar in ein, weiß der Kuckuck welches Paral­lel­uni­versum ge­beamt hat…

Ach nö!

Die Wertung zuerst, und die ist m. E. mies. Nicht ganz mies, denn da wäre noch Spiel­raum nach unten, aber mies im Sinne von „deutlich unter­halb wohl­wol­lenden Mittel­maßes”. Eines Mittel­maßes, wie man es für populär­wissen­schaft­liche Bücher sinn­voller­weise erwarten sollte.
Den Zugang zu dem Buch (siehe unten) findet man wohl am ehesten, wenn man es als Werbe­prospekt für ein Audit der beson­deren Art versteht. Im Unter­titel heißt es: »Was unsere Entschei­dungen verzerrt – und wie wir sie verbessern können«. Es geht um Ent­schei­dungen, die in der Gegenwart auf der Grund­lage von Fakten getroffen werden, um bewußt oder unbewußt Weichen­steller für zukünftige Fakten­sets zu sein. Beispiele gibt es überall: ein Lehrer, der Schüler­leistungen benotet; ein Investor, der Anlage­entschei­dungen trifft; ein Richter, der ein Strafmaß zuteilt; ein Arzt, der einen Heilungs­plan entwirft; eine Gemeinde, die über eine Umgehungs­straße zu entscheiden hat; eine Firma, die über Anstellung oder Nicht­anstellung eines Bewerbers befindet; eine Gesund­heits­behörde, die die Aufmerk­sam­keits­verteilung unter allge­gen­wärtigen Viren­stämmen radikal zu adjustieren gedenkt; …

Das Schema ist immer gleich. Es gibt als Ausgangs­punkt ein mehr oder weniger solides Fakten­set, das bewertet wird und zur Recht­ferti­gung einer Fest­legung (Schulnote, An- oder Nicht­anstellung, Strafmaß etc.) dient. Schön wär’s, wenn bei gleichem Fakten­set auch immer gleiche Fest­legungen resul­tieren würden, also Art und Umfang der abgelei­teten Fakten nicht vom Beurteiler noch vom Beurteilten oder von Ort und Zeit der Urteils­findung abhängen würden. Das tun sie aber eben doch, und zwar in erheb­lichem Ausmaß, wie die Autoren zu beteuern nicht müde werden.
Wenn empirisches Material zu vergleich­baren Entschei­dungs­fällen zur Verfügung steht, ist der Zugang zum Thema leicht zu erlangen, das Schlüssel­wort heißt Statistik. Und wie geht man bei Einzel­entschei­dungen vor, für die es – der Name sagt es – keine Vergleichs­fälle und demnach auch keine Statistik gibt? Nun, dafür haben die Buch­autoren ein Postulat: »[Man sollte] einmalige Urteile als wieder­kehrende Urteile betrachten, die nur einmal getroffen werden.« Dieser geniale Schachzug erlaubt es, stati­stische und psycho­logische Narrative zu vermengen, ohne auch nur eine Zehntel­sekunde lang über die Gültig­keits­grenzen derartigen Tuns nach­zudenken. Entscheidend ist offenbar die markt­schrei­erische Botschaft, daß Streuung („Noise”, was zugleich der Buchtitel ist) beliebig weit vermeidbar ist. Dazu später noch ein paar Worte.

Freilich sind statistische Kenn­zahlen kalte sterile Werte, für die wir keinen Sinn (wie etwa Sehen, Schmecken, Fühlen) haben. Und selbst­verständ­lich ist es trainierbar, beispiels­weise mit dem Korrela­tions­koeffi­zienten so vertraut umzu­gehen wie mit dem Pro-Kopf-Einkommen einer Bevöl­kerungs­gruppe. Man kann aber auch einen bequemeren Gesichts­winkel wählen, um statt mit dem Korrela­tions­koeffi­zienten mit der viel leichter vorstell­baren Häufigkeit zu argumen­tieren, mit der man bei zwei will­kür­lich ausge­wählten Vergleichs­objekten eine bestimmte Ausprägung ihrer Merkmale antrifft (→  Seite 123):
Diese Tabelle illustriert die eingangs erwähnte Wertung auf außer­ordentlich schmückende Weise. Über die Gültigkeit dieser Substi­tutions­tabelle ist wenig und das auch nur im Kleinge­druckten zu erfahren: sie gilt bei bivariater Normal­verteilung der jeweils betrach­teten Merkmals­ausprä­gungen. Dennoch wird diese Tabelle im gesamten Buch immer wieder zitiert, ohne auch nur ein einziges Wort darüber zu verlieren, ob sie für den jeweils beschrie­benen Sach­verhalt über­haupt anwendbar ist.
Gleiche Tabelle, andere Frage: Welchen Informa­tions­vorteil darf man bei der vorge­führten 1:1-Substi­tution zwischen zwei Kenn­zahlen erwarten? Es sind ein paar Silben über den Komfort­gewinn zu lesen, aber keine über einen vermeint­lichen Informa­tions­vorteil. Doch es geht noch schlimmer: Absolutes Still­schweigen herrscht über die Werte r = -1 bis r < 0 (bzw. 0% ≤ PC < 50%).
Dieses eine Beispiel soll genügen – sapienti sat.

Immerhin ist im Buch der Begriff „Respekt-Experte” zu lesen. Damit sind Fach­leute gemeint, deren Urteils­fähigkeit durchaus nicht besser als die aller anderen zu sein braucht, die aber einen guten Ruf haben (wie auch immer der zustande gekommen sein mag). Ob wohl auch dieses Buch bzw. dessen Autoren vom Schimmer dieses Begriffs erleuchtet sind? In Kurz­fassung klingt das Buch nämlich so: Wir sehen eine verheerende Gefahr, niemand außer uns kann sie überhaupt oder mit gleicher Klarheit sehen, wir haben die einzig wirksame Medizin … und hier ist der Vertrags­vordruck, mit dem ihr uns heuern könnt, um allen Noise aus eurem Institut zu verbannen, wahr­schein­lich müssen wir die Therapie von Jahr zu Jahr wiederholen…

Deus lo vult

Was vom Kaspernet und den Politiker­dar­stellern als Corona-Politik vorgeführt wird, hat mit Wissen, mit Fakten, mit Wissen­schaft oder anderen inhaltlich zuge­hörigen Begriffen nichts zu tun. Absolut nichts!
Statt auf abgesicherten Fakten¹ beruht der im Wochen­rhythmus pendelnde² Akti­onismus einzig auf Ad-hoc-Annahmen, Wunsch­vor­stel­lungen und dogma­tischen Setzungen. Da wird keine Wissen­schaft betrieben, sondern eine Religion³. Es regieren Glaubens­dogmen, wo ein wissen­schaft­liches Konzept notwendig wäre.
Eine derartige Wissenschaftlichkeit setzt jedoch Falsi­fizier­barkeit voraus⁴. Wo diese nicht möglich oder prinzi­piell ausge­schlossen ist oder durch dikta­tori­schen Ukas nicht prakti­ziert werden darf, kann es sich nicht um Wis­sen(schaft) handeln, sondern statt­dessen um ein Glaubens­konzept (oder sogar um eine Religion, viel­leicht sogar Staats­religion).

Ich berufe mich auf das grund­gesetzlich zugebil­ligte Recht der Freiheit der Religions­ausübung. Ich mag den Einflü­sterungen der Corona-Missionare nicht folgen. Ich habe das Recht, einer anderen Weltan­schau­ung zu frönen. Zwangs­missio­nierung verstößt gegen das Grund­gesetz. Oder erleben wir gerade eine Mobil­machung zu einem Kreuzzug – Spahn will es?

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¹) Darunter sind überprüfbare Zusammen­hänge zu verstehen, die auf der Grund­lage solider Auswer­tungen und Statistiken gewonnen wurden.
²) Beispiel: »Dieser Impfstoff ist nicht … ist nur für ältere Menschen … ist ohne jede Berück­sichtigung des Alters der Probanden zu verwenden.«
³) Die Missionare der Religion sind eifrig bemüht, die Segnungen für die in allen Ewigkeiten existie­rende Seele hervor­zuheben, die aber nur durch strenges Befolgen der Glaubens­regeln bzw. Gebote errungen werden können, während Zuwider­hand­lungen im schlimmsten Fall zu ewiger Verdammnis führen.
⁴) Karl Popper läßt grüßen (→ hier). Damit wir uns recht verstehen, es geht nicht darum, daß etwas als falsch nach­gewiesen werden muß, damit es als richtig zu gelten habe, sondern es geht um die Möglich­keit, das frag­liche Konzept auf Wider­sprüche bzw. Fehler hin prinzi­piell unter­suchen zu können.

kritisch

Mensch, da haben wir mal einen unter rund 8 Milli­arden gefunden, der seine Corona-Impf­verwei­gerung bereut (→ Link). Und da trennt sich irgend­ein Z‑Promi medien­geil von unge­impften Zeit­genossen, die noch vor wenigen Minuten zu den Bussi-Bussi-Freunden zählten (→ Link).
Doch wer berichtet über die Leute, die es nicht mehr ertragen, von poli­tisch toten Zeit­genossen umgeben zu sein, die den größten Stuß mit Inbrunst her­beten, ohne auch nur ansatz­weise über Veri- oder Falsi­fizierung nach­zudenken?

Wertung

Wir werten. Immer! Wir können gar nicht anders. Zu bewerten, was uns unmit­telbar oder sogar auch nur mittel­bar berührt, erscheint irgendwie logisch. Doch wie steht’s um die Bewertung von Dingen oder Sach­verhalten, von denen wir uns nur einreden, daß sie uns in irgend­einer Form berühren würden? Wir werten, immer und alles. Auch der vermeint­liche Zustand des Nicht­wertens ist nur durch Werten möglich, aber das ist eine andere Geschichte.
Wir werten auf der Grundlage von Erwar­tungen und von Stim­mungen. Fakten spielen dabei höchstens eine marginale Rolle. Wo Fakten nicht verfügbar sind, werden sie aus Vorur­teilen und Macht­kalkül geschaffen. Dabei gibt es mitunter sogar Grenzen, die möglichst einge­halten werden sollten. Welche das sind, resultiert wiederum aus der Wertung, ob das Konstrukt aus Ad-hoc-Annahmen plausibel klingt und sich irgendwie stimmig anfühlt.
Nichts Neues unter der Sonne. Was bis hierher skizziert wurde, ist menschlich. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Kritisch wird es aller­dings, wenn das, was natur­gemäß alle betrifft, in ein Regel­korsett gezwängt wird, mit dem – das Stich­wort „Macht­kalkül” ist bereits gefallen – eine Separation in hochwertige und minder­wertige Zeit­genossen begründet(!?) wird. Eine Stigma­tisierung, die nicht auf Fakten beruht, sondern auf will­kürlichen dogma­tischen Setzungen, die plausibel klingen und sich irgendwie stimmig anfühlen sollen. Die (vermeint­lichen) Vorteile einer Corona-Impfung werden durch alle Medien schalmeit, doch wo ist die fakten­basierte Aufklärung über Risiken und Neben­wirkungen? Wo ist der Beweis, daß der aktuell registrierte Anstieg der Inzidenz­werte auf Unge­impfte zurück­geht? Wo ist der Beweis, daß Geimpfte das Virus nicht weiter­geben? Was sagen die Fakten über einen Zusam­men­hang von steigender Inzidenz und einer mit steigender Impf­rate immer mehr vernach­lässigten Einhaltung der AHA-Regeln? Wie ist die Faktenlage bei der Vakzin­wirk­samkeit bei der δ-Variante? etc. pp

Auch das aktuelle Beispiel illu­striert die oben genannte Aussage: »Fakten spielen höchstens eine marginale Rolle.« Doch wenn, daraus resul­tierend, will­kür­liche Setzungen zur Krimina­lisierung derer verwendet werden, die die Wertung des persön­lichen Risikos fakten­basiert vornehmen bzw. vornehmen möchten, ist die Grenze zur Diktatur in jedem Wertungs­maßstab deutlich über­schritten.