Ach, jetzt habe ich es doch glatt versäumt, vorab zu recherchieren, welchem Motto der heutige Tag tunlichst zu unterwerfen sei. Ist aber auch irgendwie egal, denn die globalen Mottosetzungen gehen mir in einer Entfernung am Ar**h vorbei, die am besten in Parsec und nicht etwa in μm gemessen werden sollte.
Andererseits habe ich heute etwa eine Millisekunde vor dem Aufwachen beschlossen, diesem Tag ein persönliches Motto zu geben, das derjenigen Menschen gedenkt, zu denen ich vor Zeiten mal eine bemerkenswerte und in ihrer Art packende Beziehung hatte, die aber inzwischen ohne erkennbaren Anlaß zu völliger Unsichtbarkeit verblaßt ist.
Schlagwort: Opfer
Eindruck
Wahrscheinlich ist noch etwas zu früh für folgende Frage, aber: Habe ich auf irgendeinen Menschen irgend einen Eindruck gemacht?
P-Mutation
So, dann werd‘ ich mich mal auf den Weg machen, um Kreuzchen auf Wahlzettel zu kritzeln. Eigentlich ist es egal und zwar sowas von, welchen Pest-Mutanten ich erkiese, der Pest-Tod ist uns doch eh gewiß.
Gegenfrage
Das war zweifelsohne eine recht seltsame Unterhaltung heute beim Hausarzt. Es gab keinen akuten Grund, dort vorstellig zu werden. Ich war einfach nur neugierig, ob sich nach so langer Zeit im Warte- oder im Behandlungszimmer irgend etwas verändert hat. 😀
Irgendwann fiel dann die Frage, ob ich denn wohl schon geimpft sei. Ich verneinte, gestand aber offen meine Befürchtung ein, daß längstens zwei Stunden nach Abschluß der Bundestagswahl der generelle Impfzwang zu erwarten steht (weil man dann ja keine Rücksicht mehr auf Wähler der „besonderen Art” zu nehmen bräuchte). Danach konnte ich mich erst einmal entspannt zurücklehnen, weil der Arzt seiner gutbürgerlichen Pflicht nachkam, indem er mir in zartesten Pastelltönen ausmalte, wie segensreich seine eigene Vakzinempfängnis ablief. Und zudem seien Nebenwirkungen ja dermaßen unwahrscheinlich, daß… Ach, Moment bitte, darf ich kurz einhaken? Da wir ja gerade von Wahrscheinlichkeiten reden: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, nach einem positiven SARS-CoV 2-Test, tatsächlich auch an Corona zu erkranken, und wie groß ist sie (für einen Mann in meinem Alter und ohne bekannte Vorerkrankungen), mit einer Infektion dann auch gleich eine Notbehandlung auf einer Intensivstation zu benötigen? Sie als Arzt haben doch sicherlich darüber verläßliche Zahlen…
Nein, er hatte das gewünschte Zahlenmaterial nicht. Ist es jetzt mehr beeindruckend oder beängstigend, daß die Stützpfeiler der medizinischen Grundversorgung über kein solides Zahlenmaterial verfügen, um ihren Patienten seriöse Empfehlungen geben zu können?
Argumentationswettstreit
Was sagt es über unsere Zeit, daß so schrecklich viele Zeitgenossen nicht etwa zu argumentieren versuchen, sondern ihr Gegenüber eiskalt totquatschen? Und dann verkaufen sie sich als Wissende, weil das schon längst in Leichenstarre gefallene Gegenüber schlußendlich nichts mehr zu erwidern hat.
Willensfrage
Ist politisches Rosinenpicken nach einer Bundestagswahl mit dem Prinzip namens „repräsentative Demokratie” vereinbar? Gemeint ist die Angewohnheit derjenigen Partei, die die meisten Stimmen – wie wenige es tatsächlich auch gewesen sein mögen – auf sich vereint hat, sich irgendeinen (in heutigen Zeiten eher irgendwelche) Partner weitgehend unabhängig von dessen Stimmanteil zu suchen, bis endlich die 50 %-Marke gerade so überschritten ist.
Im hier gezeigten (fiktiven) Beispiel würde es die Partei A für angemessen erachten, etwa jede fünfte abgegebene Wählerstimme für nichtig zu erklären, nämlich die 22 % der Partei B, um lieber mit C und D zu kungeln, weil man auf diese Weise insgesamt 53 % der Wählerstimmen erreichen könnte, womit die Machtgier vorerst befriedigt wäre.
Deutlich demokratischer wäre es, das Wählervotum einfach zu akzeptieren, das da im Klartext lautet: Die Bevölkerung traut keiner Partei Regierungskompetenz zu.
Damit ist der erste Wahlgang gescheitert. Die Parteien dürfen sich zur Beratung zurückziehen, um Koalitionsmöglichkeiten zu erörtern und daraufhin Koalitionspartner zu finden. Das darf unabhängig von Ausgang des ersten Wahlgangs in beliebiger Anzahl geschehen, denn dieser führte ja zu keinem Ergebnis (ist also für die anstehende Aufgabe irrelevant). Nach einer angemessenen Frist gibt es einen zweiten Wahlgang. Hier stehen keine Parteien mehr zur Wahl, sondern Koalitionen. Diejenige Koalition, die mehr als die Hälfte der Wählerstimmen auf sich vereinigt, darf die Regierung bilden.
Gibt es keine Koalition mit höherem als 50%-igem Stimmanteil, findet die Regierungsbildung nicht als Laienspielveranstaltung einzelner koalierender, sondern aller „mehr als 5%”-Parteien aus dem ersten Wahlgang statt. Die Partei, die den Kanzler stellt, wird per Los bestimmt (die Anzahl der Lose in der Lostrommel hat der Stimmverteilung aus dem ersten Wahlgang zu entsprechen). Und nach Ablauf eines und jedes weiteren Jahres wird neu gelost.
Unwissen
Ob geballtes Halbwissen nun Fluch
oder doch ein Segen
ist,
wird man
höchstens halbwegs wissen.
Zielfunktion
Nicht erst seit dem erratischen Herumgestochere der deutschen Regierung in Corona-Fragen habe ich erheblichen Zweifel daran, ob die Politikerdarsteller den Terminus Technicus Zielfunktion kennen und vielleicht sogar verstanden haben. Dabei handelt es sich um ein unabdingbares Werkzeug für Optimierungen. In der Erläuterung zu diesem Begriff kommt einigen Schlagwörtern besondere Bedeutung zu: „optimal”, „meist komplex” oder „unbekannte Parameter”.
Es dürfte schwer zu entscheiden sein, ob die kardinalen Fehler, die unentwegt wie Perlen auf eine Schnur gefädelt werden, ein Machtkalkül einer irgendwie gearteten Elite bedienen oder ob sie einer unbeschreiblichen Naivität entspringen, die von Egomanie der übelsten Sorte flankiert ist.
Sollen denn die Erfüllungsgehilfen einer irgendwie gearteten Elite – wenn man dieses Szenario favorisiert – den Kurs des Staatsschiffes, das den stolzen Namen „repräsentative Demokratie” trägt, bestimmen dürfen? Oder etwa die Kretins aus dem anderen Szenario? Wenn der Tombola-Pool nur aus Murks und Plunder besteht, wie groß dürfte dann die Wahrscheinlichkeit sein, auch mal ein Goldstück zu gewinnen? Huch, wo kommt denn plötzlich die Bundestagswahl her?
Stigmata
Ist es nicht seltsam, wieviele selbsternannte Helden es derzeit gibt? Sie laufen herum, als hätten sie nicht nur die Erde, sondern gleich das ganze Universum gerettet. Und damit es auch ja jeder sehe, tragen sie ihre Heldenmedaille stolz in aller Öffentlichkeit:Doch es gibt auch andere Sichtweisen auf diesen Themenkreis. Was, wenn es sich um eine Art Selbstanzeige handelt? Als Tatbestand könnte Verbrechensbeihilfe infrage kommen. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht?! Als mildernden Umstand kann man für die Plebs gelten lassen, daß die Obrigkeitskaste alles daransetzt, den Zustand der Unwissenheit wenigstens zu betonieren, wenn nicht gar zu forcieren.
Doch wie ist das, gilt der Satz über Unwissenheit und Strafe nicht auch für Politikerdarsteller, oder sollte zumindest auch für diese gelten?
kritisch
Mensch, da haben wir mal einen unter rund 8 Milliarden gefunden, der seine Corona-Impfverweigerung bereut (→ Link). Und da trennt sich irgendein Z‑Promi mediengeil von ungeimpften Zeitgenossen, die noch vor wenigen Minuten zu den Bussi-Bussi-Freunden zählten (→ Link).
Doch wer berichtet über die Leute, die es nicht mehr ertragen, von politisch toten Zeitgenossen umgeben zu sein, die den größten Stuß mit Inbrunst herbeten, ohne auch nur ansatzweise über Veri- oder Falsifizierung nachzudenken?