Es ist schon ein seltsam Ding mit dem Integrationsvermögen der Crew des Raumschiffs Erde, wenn es zum einen um Abstraktion und Theorie und zum anderen um praktisch Erfahrbares geht. Das mag damit zu tun haben, daß alle Empirie durch und durch geozentrisch ist.
So hat man sich zwar einerseits irgendwie mit der an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit arrangiert, die Existenz anderer Planeten-Crews irgendwo in den Weiten des Universums mental zuzulassen, hält aber andererseits das eigene Theoriegebäude für universell.
Schlagwort: Philosophie
Wurmfraß
Wenn man Revue passieren läßt, welche Gestalten welche Lehrstühle innehaben, könnte man (für Deutschland) durchaus zu der Vermutung gelangen, daß das akademische Gebäude schon arg wurmstichig ist.
grausam
Lapidare Grußformel zum Abschied: »Bleib, wie Du bist!«
O Elend, wie kann man nur so grausam sein???
🤭
Glückssträhne
Man soll – so weiß jedenfalls der nimmermüde Volksmund – den Tag nicht vor dem Abend loben. Und der heutige Tag fing auf eine geradezu wundervoll angenehme Weise an. Alles lief rund, keinerlei Mißklänge, gute Laune, fast schon euphorische Wonnegefühle. Der Wochenendeinkauf verlief in entspannter und heiterer Atmosphäre mit einem Verkaufsgespräch am Fleisch- und Wurststand, das auf humorvoller Weise am ehesten einem von beiden Seiten gemochten und durchaus forcierten Schäkern glich. Selbst der Kassierer, am anderen Ende des Supermarktes, strotzte nur so vor guter Laune, die ich ihm gern mit gleicher Münze zurückzahlte…
Auf dem Heimweg fragte ich mich dann, ob dieser inwendige Sonnenschein nicht vielleicht auch ausstrahlen könnte auf ein „Bittgesuch” an Fortuna; immerhin ist der Lotto-Jackpot aktuell nicht gerade mager. Wie lange hält solch eine euphorische Glückswelle wohl an? Was mögen die Götter mehr: Das Eisen zu schmieden, solange es noch heiß ist, oder doch lieber demütige Zurückhaltung, um das Glück nicht überzustrapazieren?
Den daraufhin geführten inneren Dialog darf ich hier beim besten Willen nicht publizieren. Nein, nicht weil er etwa obszön oder ehrabschneidend, sondern weil er viel zu lang wäre. Und wer würde sich wohl durch derartiges Wortgewölle hindurcharbeiten wollen? In der Kurzfassung lief der innere Dialog auf folgendes hinaus: Ich habe kein Vertrauen in die Versprechungen des Schicksals; deshalb bleibt der Lottoschein unausgefüllt und die Tippreihen werden verschont, bis irgendwann ihre Zeit für ein Scharmützel mit einer Glücksfee gekommen sein wird: 😉
Schätze
Unfaßbar, welch kluge Gedanken als öffentlich zugänglicher Schatz im Laufe der Zeit angehäuft worden sind. Manche von ihnen dürfen getrost aus ihrem historischen Kontext herausgelöst und in aktuellen Situationen, wie beispielsweise SARS-CoV 2 eine ist, angewandt werden.
Hier einmal drei Beispiele aus dem www:
Menschen als krank zu bezeichnen, die keinerlei Gebrechen haben, sondern nur einen positiven PCR-Test, ist genauso, wie zu behaupten, du bist Millionär, weil du einen Lottoschein hast, aber keinen Cent auf dem Konto.
Anonym
Es gibt zwei Arten von Menschen: „Menschen, die denken, dass die Regierung nur das Beste für sie will. Und es gibt Menschen, die denken.“
Anonym
Die Bürger werden eines Tages nicht nur die Worte und Taten der Politiker zu bereuen haben, sondern auch das furchtbare Schweigen der Mehrheit.
Bertolt Brecht
Rehabilitation
Es ist immer wieder verblüffend für mich, daß ein an sich winziger Anlaß (hier: Sachbeschädigung fremden Eigentums) große Gedanken hervorbringen kann, fast schon einen Gedanken-Tsunami:Nein, die Farbe(?) meine ich nicht, auch nicht die schlampige Ausführung. Ja, nicht einmal, daß es hier offensichtlich zwei politische Ansichten zu geben scheint, die sich möglicherweise gegenseitig ausschließen.
Ist es nicht erstaunlich, daß es ein farbliches Gebilde, das fernab jeder Kunstfertigkeit – früher sagte man auch Artigkeit, was sich vom lateinischen Wort für Kunst ableitete – angebracht worden ist, das Denken über das Gezanke um sowohl temporäre wie partikuläre politische Episoden hinauszuheben vermag, um auf einer anthropologischen Metaebene zu einer brisanten Frage zu führen. Nämlich der, ob das Zerstören dessen, was man nicht versteht, ein für den Menschen charakteristischer Wesenszug ist. Und bei der Gelegenheit kann man sicherheitshalber auch die Initiatoren unbequemer und deshalb unwillkommener Gedanken gleich mit zerstören. Das würde dann aber jede Diktatur rückstandslos rehabilitieren…
Φ·loso·φ
Frage: Was hat Ostern, speziell Ostern im Jahr 2021, mit Philosophie zu tun? Mit Philosophie?! Gehört das Spiel mit den Eiern nicht in den Zuständigkeitsbereich der christlichen Kirche? Immerhin glauben offenkundig etwas mehr als 60 % der Deutschen – oder duldet der aktuell stattfindende Muttersprachmord an dieser Stelle nur noch den Gebrauch des Wortes „der Deutschenden”? – an christlich genannte Vorstellungen (→ Link).
Kleiner Tip: Das RKI hat herummodelliert und unkt für die Woche nach Ostern von einer Inzidenzzahl von 300 (Quelle: t‑online). Noch ist die Politik nicht auf das Trittbrett aufgesprungen, um weitere Maßnahmen von Zaun zu brechen, die zwar den Zahlen nützen, aber eben nicht den bisher schon weit über die Schmerzgrenze hinaus drangsalierten Menschen. Noch! Und was soll das alles mit der Philosophie zu tun haben, die im einleitenden Satz angesprochen wurde?
Marx irrt mit seiner an die Philosophen adressierten Behauptung, daß es darauf ankomme, die Welt zu ändern. Führt denn Änderung als wesentliche Maxime nicht zwangsläufig zu erratischem Aktionismus? Wäre die einzig logische Option nicht, die Welt erst einmal überhaupt zu verstehen? Eine Aufgabe, an der alle Philosophen bisher gründlich gescheitert sind! Es geht nicht um das Verständnis einzelner Sachverhalte (darin sind die Menschen ganz gut), sondern um das Verständnis des Ganzen (und das ist nun mal mehr als die Summe des Einzelnen). Vielleicht kommt es ja ganz schlicht darauf an, innerhalb der mit holistischem Verständnis erkennbaren natürlichen Grenzen optimale Möglichkeiten zu identifizieren, um dann um deren Realisierung zu ringen.
Karma
Wenn ich mir vorstelle, daß kein Tier – so glauben wir klugen, klugen Menschen doch so sehr gern – willentlich böse sein kann, ergibt sich zwangsläufig die Frage, was so viele unschuldige Tiere wohl angestellt haben, um milliardenfach dazu verdonnert zu sein, ihr Karma in der Erscheinungsform als Mensch zu reinigen versuchen zu müssen.
plausibel
Im Mittel denkt der Alltagsmensch nicht in Fakten, sondern in Plausibilitäten. Letztere hängen allein wegen der Subjektivität im Widerspiegeln der Umwelt vom individuellen Stand des Wissens und der Bildung ab, können also niemals objektiv, sondern ausnahmslos subjektiv sein.
Wiederentdeckung
Die Zeit „zwischen den Jahren” wollte ich dafür nutzen, endlich mal ein bißchen auf meinem Lieblings-PC aufzuräumen, ehe das Silvesterritual der Datensicherung Wildwuchs konserviert. Also erst mal ein kleines Programm gemeißelt, mit dem sich doppelte Dateien komfortabel aufspüren und „behandeln” lassen. Es gibt zwar Tools, die einen solchen Service anbieten, aber warum sollte ich wohl Geld ausgeben für ein Gimmick, das ich maßgeschneidert für meine anspruchsvollen (Sonder-)Wünsche auch selbst erstellen kann.
Und schon kullerte mir ein zwar verspätetes, aber höchst willkommenes Weihnachtsgeschenk vor die Füße: Ich konnte 167 Textdateien (7,5 MByte) endlich wiederfinden, die nach meinem bescheidenen Dafürhalten die besten von rund zweieinhalbtausend Artikeln eines meiner vorigen Bloggerleben darstellen. Wobei sich – zugegeben! – das ›gut‹ nicht unbedingt literarisch begründet, sondern mit voller Absicht inhaltlich. 😏