Botanik

See- oder Teichrose? Ganz ehrlich, das war mir beim Knipsen voll­kommen unwichtig. Wenn mich Mitte November eine solche blühende Schönheit anlächelt, erübrigt sich bota­nische Pinge­ligkeit, nicht wahr.Allerdings möchte ich eines doch allzu gern wissen: Wenn der Gärtner zur Pflege dieser feucht­füßigen Schön­heiten mit einem Schwimm­untersatz anreist, darf man ihn dann Boot·aniker nennen?

dual

Dem Nummernschild nach ein Elektro-Auto, aber mit einem Dual­motor, also mit – dem Namen nach – zwei Verfahrens­weisen. Wobei Ver­fah­ren in einem auto­mobilen Kontext mögli­cher­weise nicht gerade umsatz­steigernd sein dürfte, aber sei’s drum. Doch welche zwei Verfahrens­weisen sind es denn nun, die diesen Elektro(!)-Motor aus­zeich­nen? Gleich- und Wechsel­strom? Oder Vorwärts- und Rück­wärts­fahrt? Oder wie oder was? 😁

Begegnung

Unser Mond ist zwar rund 4½ Milli­arden Jahre alt, aber noch immer benei­dens­wert gut zu Fuß. Vor sechs Tagen war er beim Mars zu Besuch (vgl. hier), heute bei der Venus:Das Bild ist aus der Hand geknipst (ohne Stativ): f/8, ¹/₂₅₀ sec, f = 69 mm, ISO-4000. Bin ja mal echt gespannt, wann die anderen Planeten heimgesucht werden, die auch mit V beginnen (Verkur, Vupiter, Vaturn etc.).

unfair

Es stellt sich nicht wirk­lich Behag­lich­keit ein, wenn man bei 35°C im Schatten rauchend ums Karree schlendert. Nicht­raucher werden beim gleich­zeitigen Nennen der Begriffe Rauchen und Behag­lich­keit wahr­schein­lich ohnehin die Nase rümpfen, aber es ist wirk­lich wohl­tuend, die Gedanken mitsamt dem Rauch des alten india­nischen Schamanen­krauts spazieren gehen zu lassen.
Plötzlich sah ich einen Spiel­würfel. Er lag halb verdeckt unter dem Blatt eines Breit­wege­richs; ich habe – fällt mir gerade ein – nicht geschaut, welche Augen­zahl oben lag. Aber schon bevor ich ihn ganz aufge­hoben hatte, tauchte in aller Behag­lich­keit der Gedanke auf, ob es sich wohl um einen fairen Würfel handelt oder doch eher um einen gezinkten. Und schon grummelte ein weiterer Gedanke durch die Behag­lich­keit, der lapidar behauptete, das Kon­struk­tions­prinzip mache Spiel­würfel unfair.
Ach ja!? Geht’s viel­leicht etwas konkreter und vor allem genauer? Auch das! Der Grund­körper läßt sich homogen und geome­trisch exakt genug her­stel­len, um keine Seiten­fläche den jeweils anderen vor­zu­ziehen (der Grund­körper ist fair). Doch dann braucht es noch die Markie­rungen. Wird kein Material, das exakt dieselbe Dichte wie der Grund­körper hat, für die Markie­rungen verwendet, wird der Spiel­würfel unwuchtig. Je größer die Dichte­abwei­chungen von Grund­körper und Markierung sind, desto weiter entfernt sich der Schwer­punkt des Würfels von dessen geo­metri­schem Mittel­punkt. Doch unab­hängig von den jewei­ligen Dichte­diffe­renzen liegen alle Schwer­punkte auf derselben Geraden. Und die ist ganz leicht zu finden:In der Abbildung ist am Würfel eine Stelle hervor­gehoben, die sich vom Mittel­punkt der Eins‑Mar­kierung aus in der Eins-Ebene um 0,3 Würfel­kanten­längen in Richtung der 2‑Augen-Ebene und um 0,1 Würfel­kanten­längen in Richtung der 3‑Augen-Ebene ver­scho­ben befindet. Wird dieser Punkt am geo­metri­schen Würfel­mittel­punkt in die 6‑Augen-Ebene gespie­gelt, findet sich der zweite Punkt, der die oben genannte Gerade der Unwucht­schwer­punkte defi­niert. Diese verläuft durch den geo­metri­schen Mittel­punkt des Grund­körpers, der nur dann auch Schwer­punkt ist, wenn Markierung und Grund­körper die gleiche Dichte auf­weisen.
Wäre das Spielgerät kugel­förmig (und nicht mehr würfel­förmig) und läge zudem rei­bungs­frei auf einer idealen und exakt waage­rechten Ebene, würde es auf einen der beiden Unwuchts­punkte rollen. Welcher unten liegt, hängt davon ab, ob die Markie­rungen dichter oder weniger dicht als der Rest sind.

Begegnung

So ein Morgenspaziergang hat durchaus etwas Erbau­liches: die Hektik des Tages krallt sich nicht ins Gemüt, die Tempera­turen liegen noch nicht ganz so dicht am Siede­punkt von Wasser wie während des Hoch­amtes von Helios und es gibt durchaus Inter­essantes zu sehen:Das Bild ist aus der Hand geknipst (ohne Stativ): f/8, ¹/₂₅₀ sec, 126 mm, ISO-3200. Sehens­wert ist die Begeg­nung der beiden astro­nomi­schen Ms alle­mal. Schade nur, daß morgen der Mond schon am Mars vorbei­gezogen sein wird (es wär‘ bestimmt spannend, in rund 12 Stunden an einem Punkt der Erdober­fläche zu stehen, der gegen­über dem obigen Standort spiegel­bildlich zum Erd­mittel­punkt liegt).

Datenverlust

Heute wandelte mich in der Frühe ein unbän­diges Verlangen an, in eine uralte CD „reinzu­hören”. Ein Potpourri „medita­tiver Musik”: Air (D‑Dur BWV 1068), Adagio aus dem Konzert für Violine und Streich­orche­ster (E‑Dur BWV 1042), Adagio aus dem Konzert für Violine und Orche­ster Nr. 1 (g‑moll op. 26 Max Bruch), Thaïs-Medi­tation (Jules Massenet), Largo aus Symphonie Nr. 9 (e‑moll op. 95 Antonín Dvořák)…
Doch, o Schreck! Das Abspiel­gerät für CDs verwei­gerte den Dienst. Selber schuld – schon klar! – wer fummelt denn noch mit Alter­tümern rum, die schon bei den Dino­sauriern als gnadenlos verstaubt und veraltet galten? Irgendwie ver­blüf­fend, nicht wahr, einen Fuß­ab­druck eines Dinos können wir heute durchaus noch lesen, eine CD nach ein paar Septennaten nicht mehr. Doch zumin­dest die Schul­digen haben sicht­bare Spuren hinter­lassen; sowas wie kleine Mond­krater zieren die sonst noch recht kratzer­arme CD‑Ober­fläche:Oder handelt es sich eher um kleine Schwarze Löcher, da aus ihnen beim besten Willen keine In­forma­tion (mehr) heraus­zuholen ist? 🤔

morgens

Heute wandelte mich in einer frühen Morgen­stunde die Lust an, zwei „entfernte Verwandte” in trauter Zwei­samkeit auf ein Photo zu bannen (f/9, 0.6″, ISO‑6400, f = 126 mm):Sogar ohne Lupe bzw. Aus­schnitts­ver­größerung sind drei Jupiter­monde zu erkennen, mit ihr erst recht (ich habe aber nicht nach deren Namen gefragt; vermut­lich schliefen sie ohnehin noch). Die Lupe zeigt beim Saturn – beim verwen­deten Equip­ment durchaus erwar­tungs­gemäß – freilich nichts von den Ringen, aber nährt ganz sanft den Hauch einer Ahnung, denn das Abbild des ♄; ist deutlich nicht kreisförmig.

Placebo

Manche Leute können’s einfach nicht lassen! Narren­hände beschmieren Tisch und Wände. Und manchmal, leider viel zu häufig, verschmutzen sie auch Gehweg­platten:
Da mußten sich also irgend­welche Gutmen­schen mitten auf dem Gehweg aus­saften!? Sendungs­bewußt­sein der sinn­befreiten Art. Ist eine „Sperrzone” von 1½ m etwa keine Grenze? Soll der Mund-Nasen-Schutz nicht auch die eigenen Viren von den Mitmenschen ab·grenzen?
Und das nächste Über­raschungsei (ja, es ist Ostern!) soll ja auch bald los­trudeln: »Schwesig fordert Mund­schutz­pflicht« (Quelle: NDR). Fordern ist billig! Aber hat diese Geistes­athletin auch die erfor­der­liche Infra­struktur im Griff, damit sich alle mit viro­logisch sinn­vollen Schutz­mitteln versorgen können, statt mit propa­gandi­stisch verklärten Placebo-Tüchlein ein Gefühl von Sicher­heit mögli­cher­weise nur vorge­gaukelt zu bekommen?

kalter Stern

Es stimmt schon, so ein Voll­mond wirkt für das Auge schon recht spekta­kulär, wenn sich die Stein­murmel in Erdnähe befindet. Der Kamera (f/5.6, 1″/200, 135 mm) ist es einiger­maßen egal; sie licht­malt, wie sie es auch in des Mondes Erd­ferne täte.Also genau­genommen kein Grund, den Auslöser zu drücken, wenn …, ja wenn hier nicht der Schuldige zu sehen wäre für die anste­henden Feier­tage: der erste Sonn­tag nach dem ersten Voll­mond (sic!) nach Früh­lings­anfang, kurz Ostern. Ehrli­cher­weise ist diese Stein­murmel weder so richtig eiförmig noch ein Stern, aber seien wir gnädig, gönnen wir ihr temporär ruhig den Namen 🥚‑Stern. 😊