Nicht erst seit dem erratischen Herumgestochere der deutschen Regierung in Corona-Fragen habe ich erheblichen Zweifel daran, ob die Politikerdarsteller den Terminus Technicus Zielfunktion kennen und vielleicht sogar verstanden haben. Dabei handelt es sich um ein unabdingbares Werkzeug für Optimierungen. In der Erläuterung zu diesem Begriff kommt einigen Schlagwörtern besondere Bedeutung zu: „optimal”, „meist komplex” oder „unbekannte Parameter”.
Es dürfte schwer zu entscheiden sein, ob die kardinalen Fehler, die unentwegt wie Perlen auf eine Schnur gefädelt werden, ein Machtkalkül einer irgendwie gearteten Elite bedienen oder ob sie einer unbeschreiblichen Naivität entspringen, die von Egomanie der übelsten Sorte flankiert ist.
Sollen denn die Erfüllungsgehilfen einer irgendwie gearteten Elite – wenn man dieses Szenario favorisiert – den Kurs des Staatsschiffes, das den stolzen Namen „repräsentative Demokratie” trägt, bestimmen dürfen? Oder etwa die Kretins aus dem anderen Szenario? Wenn der Tombola-Pool nur aus Murks und Plunder besteht, wie groß dürfte dann die Wahrscheinlichkeit sein, auch mal ein Goldstück zu gewinnen? Huch, wo kommt denn plötzlich die Bundestagswahl her?
Schlagwort: Tinnef
unlesbar
Was haben ein Gorilla, eine (analoge) Schreibmaschine und beispielsweise „Ulysses” von James Joyce gemeinsam? Wobei, analog muß die Schreibmaschine ja gar nicht sein. Nur Mut! So schwierig ist die Antwort nämlich nicht. Nun? Vorschläge, Ideen?
In der Tat, das unbewußte Herumklimpern auf den Tasten erzeugt meistens sinnlose, nicht lesbare Zeichenfolgen. Aber es ist eine Frage der Wahrscheinlichkeit, bis unbewußtes Tippen den kompletten Roman vom ersten bis zum letzten Zeichen reproduzieren wird. Diese Wahrscheinlichkeit ist sehr, sehr, sehr, sehr klein. Aber sie ist nicht null; das „Wunder” ist möglich. Fragt sich, wie der Gorilla mit dem literarischen Ruhm umgehen wird…
Ich habe gerade ein Buch ausgelesen, das wunderbar in das geschilderte Szenario passen könnte. Zugegeben, es gibt keinen Gorilla und die Schreibmaschine dürfte ein Texteditor auf einem PC gewesen sein und es sollte auch kein Ulysses oder die Bibel oder sonst ein anderes bereits publiziertes Buch reproduziert werden. Aber was dort blindes Tippen ohne Antizipation eines Resultates ist, ist hier seitenlanges Plappern. Der Genuß des Erlebnisses, der Entwicklung eines Gedankens beizuwohnen, wird auf rund 350 Seiten leider nicht geboten. Dafür bekommt der Leser Dutzende von Behauptungen um die Ohren gehauen, die eines Beweises oder wenigstens eines Beleges gar nicht erst bedürfen, weil sie im vorgeführten Narrativ per definitionem wahr sein müssen: 👎👎👎👎👎
drahtig
Nein, dieses Bild gehört nicht in die Kategorie „Wochenendrätsel, und wer’s errät, gewinnt einen Kullerkeks”:Es ist gewissermaßen ein Schlüssel, sogar einer mit Doppelfunktion. Zum einen wünschte ich, er würde meine Anti‑Glückssträhne, die mir seit Wochen die Luft zum Atmen nimmt, endlich abschließen. Zum anderen habe ich ihn mit bloßen Zähnen und einer ausgegrackelten Kombizange aus einem harten Stahldraht gebogen, um weiter staubsaugen zu können.
Im Detail klingt das dann so. Zum Thema Glückssträhne hat mich Murphys Law – alles was schiefgehen kann, geht schief – so richtig fest im Griff. Die Zeitarbeitsfirma teilt mir mit, daß meine Personaldaten auf mysteriöse Weise „verschwunden” seien; ein Hoch auf digitale Technik und Datensicherheit. Apropos Arbeit: über deren Verweigerungshaltung durch meine Kamera hatte ich ja schon berichtet (siehe hier). Dann entpuppt sich meine Wochenendlektüre als praktisch nicht lesbarer Murks, dessen Erzählstrang sich nur deshalb über knapp 600 Seiten ergießt, weil der Unwahrscheinlichkeitsgenerator permanent auf Hochtouren läuft. Und dann – last but not least – fällt nach dreimaligem Einsatz die wichtigste Funktion meines neu erworbenen Staubsaugers aus, nämlich die Selbstreinigung.
Der neue Staubsauger war ein Muß, weil der alte Fusselinhalierer denn doch schon in die Jahre gekommen war und weil eine Reparatur, sofern sie nach so langer Zeit überhaupt noch möglich wäre, erfahrungsgemäß teurer wird als ein Neugerät. Aber wenn schon neu, dann aber auch ein nettes Spielzeug für den kleinen Jungen, sprich Saugen ohne Staubbeutel.
Allerdings setzt sich bei diesem Funktionstyp der (Haupt‑)Filter so schnell mit Mikrostaub zu, daß das in der Bedienanleitung empfohlene Ausklopfen des Filters den rapiden Saugkraftverlust längst nicht aufhalten kann. Und das schon nach wenigen Quadratmetern abgesaugter Fläche mit haushaltstypischer Herausforderung. Findige (eher doch windige) Köpfe haben dieses Ausklopfen in das Staubsaugergehäuse integriert, wo ein Ratschenmechanismus per Knopfdruck diese Schmutzarbeit übernimmt. Beziehungsweise übernehmen soll, falls er nicht nach bereits drei Selbstreinigungsvorgängen ausfällt. Was er aber tat! Und ein Selbstreparaturknopf für den Selbstreinigungsmechanismus ist leider nicht vorhanden.
Also mußte ich mir ein Werkzeug basteln, um manuell das zu tun, wofür sich die Selbstreinigungsfunktion zu fein fühlt. Dieses Werkzeug (siehe Photo) sieht alles andere als schön aus und wird wohl nie einen Designerpreis erringen, hat aber den unschätzbaren Vorteil, deutlich haltbarer zu sein als der sündhaft teure Staubsauger, dem schon nach wenigen Betriebsminuten die Luft wegbleibt (Diagnose: Staublunge).
Klapperkasten
»Bei Dir rappelt’s wohl?!« Diese höchst uncharmante Frage mußte ich heute loswerden, so leid es mir nachträglich auch tut! Opfer dieser Verbalattacke war meine Kamera, genaugenommen deren Objektiv. Aus diesem ist leider ein Geräusch zu hören, das dort unter keinen Umständen hingehört.
Ich bin mir nicht im klaren, ob ich das Objektiv zur Reparatur einschicken werde: Das sanfte Klappern ist ja nur der hörbare Nebeneffekt der nicht mehr geschmeidig arbeitenden Autofocus-Funktion. Schöner Sch**ß! Der Neupreis ist recht unappetitlich. Und aus zweiter Hand würde ich derartig diffizile Hochtechnologie nur kaufen, wenn ich ein begründetes Vertrauen zum Verkäufer hätte, doch wie sollte das machbar sein?
Ich fürchte, das letzte Bild meines „Lichtmalkastens” dürfte dieses hier sein, das ich heute kurz nach 8 Uhr geknipst habe (f = 135 mm, F/7.1, ¹/400):
Wurmfraß
Wenn man Revue passieren läßt, welche Gestalten welche Lehrstühle innehaben, könnte man (für Deutschland) durchaus zu der Vermutung gelangen, daß das akademische Gebäude schon arg wurmstichig ist.
Hibernation
Kranke Gehirne haben den WP-Kreativbereich (sprich den Editor) in einen Zustand versetzt, der abstoßend ist. Folglich verordne ich meinem Schreibmuskel vorläufig eine Auszeit 😴, bis – auf Wunder darf man ja wohl noch hoffen! – die durch WordPress zugestandenen Möglichkeiten zum Texten meine Kreativität nicht mehr strangulieren…
Tinnef
Es ist rund ein Vierteljahr her, daß ich mir ein Paar Schuhe kaufte, um halbwegs über den Winter zu kommen. Um es mit den jungen Pferden ruhig angehen zu lassen, habe ich Schusters Rappen erst einmal nur im Schongang über Straßen und Wege getrieben. Kaum 100 km sind dabei zusammengekommen. Doch diese kaum mehr als Spuckweitendistanz zu benennende Belastung führte zu einem verzweifelten Protestruf von der untersten Ebene her: „Oh, ich geh kaputt!”