Toleranz

Irgendwie bin ich erschrocken und dankbar zugleich, daß es nachfolgendes Zitat gibt – von wem auch immer es nun tatsächlich stammen mag –, das punktgenau den aktuellen Zeitgeist beschreibt…

Gesehen bei maschinist:

Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen.

grundlos

Das Wochenende steht vor der Tür. Viel­leicht stellt sich ja die Muße zur Kon­tem­plation zu einem nicht ganz uninter­essanten Gedanken ein, der dieser → Quelle ent­nommen ist: »Würde die Impfung so wirksam sein, wie behauptet, wären die Geimpften durch Ungeimpfte ja in keiner Weise gefährdet. Es gäbe also keinen Grund, letztere auszu­grenzen.«

Deus lo vult

Was vom Kaspernet und den Politiker­dar­stellern als Corona-Politik vorgeführt wird, hat mit Wissen, mit Fakten, mit Wissen­schaft oder anderen inhaltlich zuge­hörigen Begriffen nichts zu tun. Absolut nichts!
Statt auf abgesicherten Fakten¹ beruht der im Wochen­rhythmus pendelnde² Akti­onismus einzig auf Ad-hoc-Annahmen, Wunsch­vor­stel­lungen und dogma­tischen Setzungen. Da wird keine Wissen­schaft betrieben, sondern eine Religion³. Es regieren Glaubens­dogmen, wo ein wissen­schaft­liches Konzept notwendig wäre.
Eine derartige Wissenschaftlichkeit setzt jedoch Falsi­fizier­barkeit voraus⁴. Wo diese nicht möglich oder prinzi­piell ausge­schlossen ist oder durch dikta­tori­schen Ukas nicht prakti­ziert werden darf, kann es sich nicht um Wis­sen(schaft) handeln, sondern statt­dessen um ein Glaubens­konzept (oder sogar um eine Religion, viel­leicht sogar Staats­religion).

Ich berufe mich auf das grund­gesetzlich zugebil­ligte Recht der Freiheit der Religions­ausübung. Ich mag den Einflü­sterungen der Corona-Missionare nicht folgen. Ich habe das Recht, einer anderen Weltan­schau­ung zu frönen. Zwangs­missio­nierung verstößt gegen das Grund­gesetz. Oder erleben wir gerade eine Mobil­machung zu einem Kreuzzug – Spahn will es?

––––––––––––––––––
¹) Darunter sind überprüfbare Zusammen­hänge zu verstehen, die auf der Grund­lage solider Auswer­tungen und Statistiken gewonnen wurden.
²) Beispiel: »Dieser Impfstoff ist nicht … ist nur für ältere Menschen … ist ohne jede Berück­sichtigung des Alters der Probanden zu verwenden.«
³) Die Missionare der Religion sind eifrig bemüht, die Segnungen für die in allen Ewigkeiten existie­rende Seele hervor­zuheben, die aber nur durch strenges Befolgen der Glaubens­regeln bzw. Gebote errungen werden können, während Zuwider­hand­lungen im schlimmsten Fall zu ewiger Verdammnis führen.
⁴) Karl Popper läßt grüßen (→ hier). Damit wir uns recht verstehen, es geht nicht darum, daß etwas als falsch nach­gewiesen werden muß, damit es als richtig zu gelten habe, sondern es geht um die Möglich­keit, das frag­liche Konzept auf Wider­sprüche bzw. Fehler hin prinzi­piell unter­suchen zu können.

Wertung

Wir werten. Immer! Wir können gar nicht anders. Zu bewerten, was uns unmit­telbar oder sogar auch nur mittel­bar berührt, erscheint irgendwie logisch. Doch wie steht’s um die Bewertung von Dingen oder Sach­verhalten, von denen wir uns nur einreden, daß sie uns in irgend­einer Form berühren würden? Wir werten, immer und alles. Auch der vermeint­liche Zustand des Nicht­wertens ist nur durch Werten möglich, aber das ist eine andere Geschichte.
Wir werten auf der Grundlage von Erwar­tungen und von Stim­mungen. Fakten spielen dabei höchstens eine marginale Rolle. Wo Fakten nicht verfügbar sind, werden sie aus Vorur­teilen und Macht­kalkül geschaffen. Dabei gibt es mitunter sogar Grenzen, die möglichst einge­halten werden sollten. Welche das sind, resultiert wiederum aus der Wertung, ob das Konstrukt aus Ad-hoc-Annahmen plausibel klingt und sich irgendwie stimmig anfühlt.
Nichts Neues unter der Sonne. Was bis hierher skizziert wurde, ist menschlich. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Kritisch wird es aller­dings, wenn das, was natur­gemäß alle betrifft, in ein Regel­korsett gezwängt wird, mit dem – das Stich­wort „Macht­kalkül” ist bereits gefallen – eine Separation in hochwertige und minder­wertige Zeit­genossen begründet(!?) wird. Eine Stigma­tisierung, die nicht auf Fakten beruht, sondern auf will­kürlichen dogma­tischen Setzungen, die plausibel klingen und sich irgendwie stimmig anfühlen sollen. Die (vermeint­lichen) Vorteile einer Corona-Impfung werden durch alle Medien schalmeit, doch wo ist die fakten­basierte Aufklärung über Risiken und Neben­wirkungen? Wo ist der Beweis, daß der aktuell registrierte Anstieg der Inzidenz­werte auf Unge­impfte zurück­geht? Wo ist der Beweis, daß Geimpfte das Virus nicht weiter­geben? Was sagen die Fakten über einen Zusam­men­hang von steigender Inzidenz und einer mit steigender Impf­rate immer mehr vernach­lässigten Einhaltung der AHA-Regeln? Wie ist die Faktenlage bei der Vakzin­wirk­samkeit bei der δ-Variante? etc. pp

Auch das aktuelle Beispiel illu­striert die oben genannte Aussage: »Fakten spielen höchstens eine marginale Rolle.« Doch wenn, daraus resul­tierend, will­kür­liche Setzungen zur Krimina­lisierung derer verwendet werden, die die Wertung des persön­lichen Risikos fakten­basiert vornehmen bzw. vornehmen möchten, ist die Grenze zur Diktatur in jedem Wertungs­maßstab deutlich über­schritten.

Neutral?

Als ich noch silber­basiert photo­graphierte, war ich meistens recht glück­lich, wenn sich rot­far­bene Details einfangen ließen, denn gerade diese Farbe brachte gewisser­maßen Leben in die Abzüge. Selt­samer­weise trage ich diesen „Farb­fehler” auch nach jahre­langer Digital­knipserei noch immer mit mir herum. Und das war wohl der entschei­dende Grund, warum dieses Fähnchen so erfolg­reich meine Aufmerk­samkeit fesseln konnte.

Die Motiv­auswahl lief praktisch unter­bewußt, aber die Denk­murmel entwickelte aus dem Motiv ganz lapidar die Frage, ob wohl die Person, die hier ihr Fähnchen nach dem Wind hängt, ihr Mit­teilungs­bedürf­nis gegen den öko­logi­schen Fuß­abdruck abge­wogen hat, den dieses Statement letztlich hinter­ließ.

Die Trägersubstanz ist Poly­ester, und das ist nicht klima­neutral. Die Grund­stoffe rege­ne­rieren sich nicht. Recycling ist zwar in gewissem Umfang möglich, hinter­läßt aber einen ziemlich tiefen ökolo­gischen Fußab­druck, der randvoll gefüllt ist mit Chemi­kalien. Und die Farben? Welche von den sechsen ist klima­neutral? Viel­leicht der Purpur? Der könnte mög­licher­weise noch am ehesten natur­nah gewonnen werden. Doch wie über­redet man die Purpur­schnecken, in der Industrie­sied­lung am Stadt­rand „heimisch” zu werden? Das Herüber­fliegen aus ihren ange­stammten Lebens­räumen wäre nicht einmal dann klima­neutral, wenn die Transport­flug­zeuge mittels Elektro­turbinen zum Fliegen gebracht würden…

Kurz: Schon allein dieses winzige Beispiel dürfte erheb­lichen Zweifel nähren, ob es bei der Defi­nition der Klima­neutra­lität über­haupt mit rechten Dingen zugeht. Ein schwei­fender Blick durch die Wohnung, über den Arbeits­platz, aufs Händi, durch das Auto oder ein öffent­liches Verkehrs­mittel, über jeden belie­bigen Bereich des privaten oder öffent­lichen Lebens dürfte diese Skepsis verfestigen oder sogar noch steigern.

schrittweise

So langsam entwickle ich mich zum Digital­gegner. Nein, ich korri­giere: zum Digital‑Skeptiker. Gegner zu werden wäre dann erst der zweite Schritt, den man bekannt­lich nicht vor dem ersten tun sollte.
Wie kann man die Digitali­sierung skeptisch sehen, die doch wohl den nächsten Entwick­lungs­schritt der Menschheit ermög­lichen wird? Nun, zum einen sind Varia­tionen ohne quali­tative Ände­rungen kein Fort­schritt, sondern eben Varia­tionen, mehr nicht. Zum anderen wird sich zeigen, ob die quali­tative Änderung, so sie denn wirklich statthat und nicht nur dema­gogische Flunkerei ist, zur Mensch­li­cher‑Wer­dung beiträgt oder eine weitere Umdrehung der Abwärts­spirale mit sich bringt (denn alles, was jemals begonnen hat, wird und muß enden, so wie auch die Mensch­heit).
Der Mensch ist nicht digital, denkt nicht digital, fühlt nicht digital. Wie kann das Forcieren eines Mensch­sein‑Anta­gonismus‘ gut für den Menschen als solchen sein?

anders

Seit Tagen wälze ich Gedanken über Gedanken durch meine Denk­murmel. Nein, nicht mühl­stein­artig, also immer im Kreis herum. Ich bin noch auf der Suche nach dem passenden Attribut. Spontan fiel mir trüb­sinnig ein. Doch das träfe die Wahr­heit nicht einmal ansatz­weise, denn es handelt sich keines­wegs um eine Lawine, die einen erdrücken würde, vor der es kein Entrinnen gibt. Im Gegenteil, die Gedanken münden in ein Set von Haupt­sätzen, die konsistent in ihrer Wider­spruchs­freiheit sind.
Es handelt sich demnach nicht um trüb­sinnige, sondern um – und jetzt habe ich das einzig passende Attribut gefunden – um scharf­sinnige Gedanken, die aller­dings mit der über Jahre hin indok­trinierten Sicht auf für wichtig zu erachtende Dinge weder Ähn­lich­keit noch allzu viele Berüh­rungs­punkte haben.
Und nun? Nein, ich werde dieses Gedanken­set jetzt nicht publi­zieren (und wenn, dann eh nur auf Anfrage 😉), aber ich werde meinem Kräuter­garten wieder mehr Aufmerk­samkeit widmen, speziell der Ecke mit den Gift­pflanzen…

Ohrfrei

Ein sorgfältiger Umgang mit der Umwelt – da würden Wider­worte nur von Dumm­heit im End­stadium künden – ist über­lebens­wichtig. Und dennoch: So mancher Poli­tiker­darsteller läßt es sich selbst in diesem Kontext nicht nehmen, einmal mehr zu illu­strieren, daß gut gedacht etwas ganz, ganz anderes ist als gut gemacht: »[…] Die jetzt verbotenen Einweg­produkte wie Watte­stäbchen, To-Go-Becher oder Trink­halme würden nur durch solche aus Papier oder Alumi­nium ersetzt […]« (Quelle: BR24). Watte­stäb­chen aus Alumi­nium?! Wen juckt’s? Ich stelle mir gerade vor, daß sich Watte-Pads für die Gesichts­kosmetik alter­nativ auch durch Topf­schrubber aus Stahl­wolle ersetzen ließen.
Glücklicherweise bin ich bei Watte­stäbchen nicht auf die Alter­nativen aus Papier oder Aluminium ange­wiesen, denn ich besitze noch ein Werk­zeug aus der Zeit meines Gast­auftrittes in Heinz Hoff­manns Folklore­gruppe (sorry, diese Anspielung dürfte kaum ein Wessi verstehen):Nein, jetzt wieder ernsthaft. Wer eine Ahnung davon bekommen möchte, warum trotz der ebenso salbungs- wie bedeutungs­vollen Sprech­blasen der Poli­tiker­darsteller der Umwelt­schutz nicht so recht voran­kommt, kann sich spaßens­halber das 108-seitige Pamphlet von Frau Bundes­minister Schulze antun: Abfall­vermeidungs­programm des Bundes unter Betei­ligung der Länder (Fort­schreibung). Ein Beispiel gefällig? Auf Seite 46 steht geschrieben: »Während PET-Einweg­flaschen nach Gebrauch geschreddert und als Sekundär­rohstoff recycelt werden, wird die Mehrweg­flasche vor dem Recycling bis zu 50-mal gereinigt und neu befüllt.« Ob das wirklich einen nach­haltigen Umgang mit der Umwelt zu unter­stützen vermag, wenn eine Mehrweg­flasche bis zu 50-mal gereinigt und auch neu befüllt werden muß, ehe sie wieder als Mehr­weg­flasche, die sie ist, die nächste Runde ihres Kreis­laufs absolviert…

stoisch

Wo soll man nur mit all der rasenden Wut hin? Kann es fair sein, sie einfach (auch auf die Gefahr hin, gänz­lich Unbe­tei­ligte damit zu tref­fen) bei irgendwem abzu­laden? Aber ist Wut nicht ohnehin ein wider­wärtiger Affekt, der unter­drückt und unter keinen Umständen an die Öffent­lich­keit gehört?
Und wie ist es mit den Schäden, die nach innen gerichtete Wut hervor­bringt? Deren ange­nehmster dürfte gärend ätzender Zynismus sein, der zumindest den unschätz­baren Vorteil hat, sich als treff­sicherer Indikator für nach innen gewandte Wut entpuppen zu können.

egoman

Es ist schon seltsam: „zu sein” ist eine Lebens­strategie, die aber in letzter Konsequenz – so scheint es zumindest – weitest­gehend aus der Mode gekommen und längst ersetzt worden ist durch ein unbe­dingtes „sein wollen”…
Aber noch seltsamer dürfte sein, daß dieses „sein wollen” aus­nahms­los Raubbau an den Mit­menschen ist. Diese Tatsache wird auch nicht durch die Kroko­dils­tränen wegen der, ach, so arg geschun­denen Erde weg­gewa­schen.