Es gibt Verben, die sich durch Verwendung der Endung „tion” in ein Substantiv umformen, also Substantivieren lassen. Mit anderen Endungen sind aus dem gleichen Verb mitunter andere Substantive ableitbar, die freilich auch eine andere Bedeutung besitzen. Andererseits sind derartige Wortkonstrukte u. U. zwar formal möglich, aber eben kein Bestandteil der deutschen Sprache oder eben außerordentlich unüblich im Gebrauch:
Lesebeispiel: Ein Gratulant ist eine Person, die eine Tätigkeit ausführt, sie gratuliert; man könnte auch sagen, sie trägt eine Gratulation vor.
Die beiden nachfolgenden Beispiele zeigen, daß durch die Endung „nt” nicht immer ein Substantiv erzeugt werden kann, das das Subjekt einer Tätigkeit benennt. Dafür könnte aber durch die „t”-Endung das Ergebnis der Tätigkeit benannt sein, die das Ausgangsverb beschreibt:
Lesebeispiel: Das Filtrat ist das Resultat einer Filtration. Das andere Beispiel → Autsch.
Die abschließenden Beispiele sind lediglich der Vollständigkeit halber hinzugefügt. Sie illustrieren die Fälle, in denen weder die „nt”- noch die „t”-Endung möglich oder gebräuchlich ist:
Um jetzt ein wenig Verwirrung zu stiften: Anstelle von Addit (was sich aus dem Verb „hinzufügen” bzw. „addieren” ergibt) hat sich der Begriff Summe eingebürgert. Dieser Begriff wird allerdings auch als das Ergebnis einer ganz anderen Tätigkeit verwendet nämlich anstelle von Summat.
Apropos Verwirrung: Unsere Politikerdarsteller gefallen sich in Coronazeiten darin, ihre epidemiologische Kompetenz dadurch hervorzukehren, daß sie die Panik vor Mutanten schüren. Da stellt sich die Frage, zu welcher der drei Beispielgruppen der Begriff Mutant gehört. Rischdisch! ein Mutant ist jemand, der als Subjekt, also aktiv, Veränderungen (von lat. mutare) vornimmt; das Ergebnis solcher Veränderungen (mitunter auch durch Manipulationen) sind mutierte Viren oder kurz Mutationen.
Es mag schon sein, daß Mutanten uns bedrohen, aber die tummeln sich womöglich in Regierungskreisen… 👆🧐