logisch

Ich denke, daß ich bin.
Wenn ich denke, daß ich bin, ist der Gedanke möglich, daß ich dann, seiend gedacht, auch gleich mal ein bißchen denken könnte.

Ergo: Ich denke, daß ich denke. Oder auch – logisch äquivalent – ich denke nicht, daß ich nicht denke.

Rebus

Ach, wie oft wird die Urheber­schaft für kluge Gedanken sehr verschie­denen Leuten zuge­schrieben. Aber was zählt denn eigentlich? Ist es der Ruf, der dem vermeint­lichen Urheber voraus­eilt oder ihm hinter­her­schleicht? Oder ist es der Inhalt des Aperçus an sich? Weil er zu Fassungs­losigkeit führt, die gebändigt werden will, indem man sie an der kurzen Leine an einen großen Namen bindet?
Die Aussage des folgenden Bildes kann minde­stens drei klugen Geistern zuge­schrieben werden:Zugegeben, dieses Rebus ist nicht ganz leicht zu knacken, es könnte auf B. Franklin, H. Ford oder K. Marx zurück­gehen. Zu schwierig? Dort an der Schau­fenster­scheibe wird mit einem Mittags­angebot zwischen ›4,50 € und 16 Uhr‹ geworben… 😉

bezeichnend

Es gibt Verben, die sich durch Verwendung der Endung „tion” in ein Substantiv umformen, also Substan­tivieren lassen. Mit anderen Endungen sind aus dem gleichen Verb mitunter andere Substantive ableitbar, die freilich auch eine andere Bedeutung besitzen. Anderer­seits sind derartige Wort­konstrukte u. U. zwar formal möglich, aber eben kein Bestandteil der deutschen Sprache oder eben außer­ordentlich unüblich im Gebrauch:Lesebeispiel: Ein Gratulant ist eine Person, die eine Tätigkeit ausführt, sie gratuliert; man könnte auch sagen, sie trägt eine Gratulation vor.

Die beiden nachfolgenden Beispiele zeigen, daß durch die Endung „nt” nicht immer ein Substantiv erzeugt werden kann, das das Subjekt einer Tätigkeit benennt. Dafür könnte aber durch die „t”-Endung das Ergebnis der Tätigkeit benannt sein, die das Ausgangs­verb beschreibt:Lesebeispiel: Das Filtrat ist das Resultat einer Filtration. Das andere Beispiel → Autsch.

Die abschließenden Beispiele sind lediglich der Voll­ständig­keit halber hinzu­gefügt. Sie illu­strieren die Fälle, in denen weder die „nt”- noch die „t”-Endung möglich oder gebräuchlich ist:Um jetzt ein wenig Verwirrung zu stiften: Anstelle von Addit (was sich aus dem Verb „hinzu­fügen” bzw. „addieren” ergibt) hat sich der Begriff Summe einge­bürgert. Dieser Begriff wird aller­dings auch als das Ergebnis einer ganz anderen Tätigkeit verwendet nämlich anstelle von Summat.

Apropos Verwirrung: Unsere Poli­tiker­darsteller gefallen sich in Corona­zeiten darin, ihre epidemi­olo­gische Kompetenz dadurch hervor­zukehren, daß sie die Panik vor Mutanten schüren. Da stellt sich die Frage, zu welcher der drei Beispiel­gruppen der Begriff Mutant gehört. Risch­disch! ein Mutant ist jemand, der als Subjekt, also aktiv, Verän­derungen (von lat. mutare) vornimmt; das Ergebnis solcher Verän­derungen (mitunter auch durch Mani­pula­tionen) sind mutierte Viren oder kurz Mutationen.
Es mag schon sein, daß Mutanten uns bedrohen, aber die tummeln sich womög­lich in Regierungs­kreisen… 👆🧐

geistlos

Den weihnachtlichen Spazier­gang habe ich heute in der Hoff­nung extra weit aus­ge­dehnt, einem der dickens­schen Geister der Weih­nacht zu begegnen. Fehl­anzeige! Zumindest mit dem Geist der gegen­wärtigen Weih­nacht hatte ich gerechnet. Doch der trat ebenso wenig¹ in Er­schei­nung wie die Geister der ver­gan­genen oder der zukünf­tigen Weih­nacht.

Ist damit nun die Schluß­folgerung zulässig, daß wir in einer geist­losen Zeit leben? 😨

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¹) Daß etwas nicht geschehen ist, beweist – hier ist Logik gefragt, sofern sie zwischen tradi­tionel­len Weih­nachts­bräuchen und solchen der coro­neuen Art überhaupt noch Daseins­berech­tigung besitzt, – nicht die Nicht-Existenz. Viel­leicht waren alle drei Geister zwar präsent, hatten aber schwer­wie­gende Gründe, sich nicht erkennen zu lassen? 🤔

Baumschmuck

Nach langem und inten­sivem Ringen mit mir selbst habe ich mich ent­schie­den, auf den klas­sischen Baum­schmuck zu Weih­nachten in diesem Jahr komplett zu ver­zich­ten und statt­dessen aus­schließ­lich Nach­bil­dungen des SARS-CoV-2 in den Baum zu hängen.Freilich müssen solch höchst pitto­resken Baum­kugeln aus Glas sein (wer mag heut­zutage schon Kunst­stoffe?) und direkt aus dem vermu­teten Ur­sprungs­land dieser Schönheit stammen, also aus Wuhan.

Botanik

See- oder Teichrose? Ganz ehrlich, das war mir beim Knipsen voll­kommen unwichtig. Wenn mich Mitte November eine solche blühende Schönheit anlächelt, erübrigt sich bota­nische Pinge­ligkeit, nicht wahr.Allerdings möchte ich eines doch allzu gern wissen: Wenn der Gärtner zur Pflege dieser feucht­füßigen Schön­heiten mit einem Schwimm­untersatz anreist, darf man ihn dann Boot·aniker nennen?