Gern einmal lasse ich ein Buch die Entscheidung fällen, wohin meine Gedanken Gassi gehen dürfen. Auf dem Lesepult liegt derzeit: Die Psychologie der Dummheit (riva Verlag, Print‑ISBN 978‑3-7423-1067‑5). Im Vorwort findet sich der wunderschöne Satz: »Die Dummheit kann […] nicht an Macht verlieren, sie nimmt sogar exponentiell zu.«
Nein, es wird erst – wenn überhaupt – später um jenes Buch gehen, heute nur um die Assoziation, die jener einleitende Satz in mir hervorrief. Haltet mich für verrückt, aber die beiden Schlüsselbegriffe Dummheit und exponentiell haben mich umgehend in die COVID‑19-Realität zurückgeholt; ganz konkret zu der Diskrepanz zwischen dem, was möglicherweise ist, und dem, was die Politiker darüber in *ironie ein* vorbildhafter Weise *ironie aus* verkünden. Was genau (Betonung auf genau) ist den im Minutentakt stattfindenden „Reden” an Fakten zu entnehmen? Ja, nicht einmal die Fallzahlen sind verläßlich, sie unterscheiden sich von Institut zu Institut. Und doch versteigt sich die Obrigkeitskaste aufgrund dieser „Fakten” zu Forderungen extremster Natur. Reduzierung sozialer Kontakte – vollkommen in Ordnung, aber ist es wirklich notwendig, deshalb z. B. alte, bedürftige, demente Menschen einer voraussichtlich monatelangen Isolationshaft zu unterwerfen? Andere Frage: Was genau ist an der zu erwartenden Dynamik der Epidemie gesichertes Wissen?
Ich habe mir zu diesem Thema einen kleinen Simulator gebastelt. Sowas im allwissenden iNet zu suchen, hätte wahrscheinlich deutlich länger gedauert, weil zuerst das zugrundeliegende Modell hätte verifiziert werden müssen und zudem noch die einfließenden Parameter. Deutlich effizienter ist in diesem Fall das Programmieren eines eigenen robusten Simulators: Eine große Population mit sozialen Kontakten (Anzahl variierbar) der Individuen, bei denen Viren übertragbar sind (Effizienz variierbar), die im infizierten Individuum unterschiedlich schnell „ausgebrütet” oder vom Immunsystem bekämpft werden (Virenaggressivität steuerbar). Als einzige Nebenbedingung ist die Botschaft im Modell untergebracht worden, die uns von Gesundheitskoryphäen derzeit als der Weisheit letzter Schluß verkauft wird: Die Wachstumsrate der Vireninfektion darf nicht höher als „verdoppelt in sechs Tagen” sein
Die Zeitachse ist bewußt nicht skaliert. Ein Teilstrich kann für einen Tag, eine Woche, einen Monat oder was auch immer stehen, das hängt von den (eben nicht zur Verfügung stehenden) Parametern ab. Die Darstellung beginnt mit dem ersten, vom Simulator gesetzten Infektionsfall. An dem hervorgehobenen Zeitpunkt ist die Doppelt-in‑6‑Tagen-Rate erreicht. Wenn es keinen Impfstoff gibt und auch keine natürliche Virenbekämpfung durch die individuellen Immunsysteme, wird es früher oder später die gesamte Population nicht mehr geben.
Die nächste Abbildung basiert auf exakt denselben Parametern, d. h. an der Zahl der sozialen Kontakte ist hier im Modell nichts geändert. Der einzige Unterschied ist, daß das Immunsystem sehr wohl in der Lage ist, Viren zu bekämpfen (nicht hundertprozentig (Parameter ist steuerbar), aber durchaus wirksam):
Und nun? Was soll der Sinn einer solchen fiktiven Simulation sein? Die Antwort ist einfach, sie illustriert, daß in einem solchen hochkomplexen System kleine Veränderungen zu qualitativ deutlich abweichenden Verläufen führen können. Das umso mehr, als die Datenlage zum Bestücken von Simulationsläufen maximal unsicher ist. Ist denn in einem solchen Gemenge aus Hoffnung und unbelastbaren Aussagen, die in deutlicher Hybris als wissenschaftlich verhökert werden, die, ach, so oft gehörte Beteuerung wirklich glaubhaft, eine aufschlußreiche und solide Informationspolitik würde stattfinden?
Vorschlag für dritte Kurve: Jeder, der mehr als 20 Kilotonnen Klopapier zuhause hat, wird dazu verdonnert daraus Schutzmasken unterwasser mundzuklöppeln… Wie beeinflusst das dann die Kurve? (P.S.: Traue nur einer Kurve, die Du an einer Dame unter der Bettdecke selbst ertasten kannst…) 😉
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Die Kurvenlage bei 1½m Abstand – da wird’s schwer mit dem Ertasten… 😄
Und was die „dritte” gemalte Kurve angeht, wollte ich wissen (nicht nur Leuten glauben, die bereits mehrfach haben durchklingen lassen, daß sie fachlich nicht sonderlich sattelfest sind), was sie krümmt. Deshalb das eigene Modell, bei dem ich rein technisch die Möglichkeit habe, Ausbreitungs- ud Ansteckungsmechanismen zu studieren. Und ja, den Aufwand war’s wert. 🙂
Aber das Schutzmasken-unterwasser-Mundklöppel-Pprogramm imponiert mir! Seltsamerweise hatte ich erst vor kurzem die Idee, mir aus kochbaren Baumwollstoffen Masken zu nähen, die mit einem „Einwegfilter” aus Klo(!)-papier ausgerüstet sein könnten…
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Mit der Idee wirst Du auf Ebay Millionär! 😄
…und das Abstandsgebot gilt nur für mehr als zwei Personen. 😉
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Körperlich(!) zwei Personen, aber nicht einmal mein Seelenklempner weiß, wieviele Personen sich in meiner Menschenhaut so tummeln. *scherz aus* 😉
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trotz guter verdauung komm ich mit einer einzigen rolle ziemlich lange klar, nicht nur wenn es ganz dick kommt, nehm ich den waschlappen zuhilfe, ist vor allem ästhetischer als braune streifen in der u-hose. 🙂
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… ganz spontan fallen mir zwei Optionen gegen ‘braune streifen in der u-hose’ ein: Nutzung einer braunfarbigen U-Hose oder gänzlicher Verzicht auf ein solches Utensil. *scherz aus* 😉
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do lachste dich kapott, dat jitt oft im camping oder in unfreiwilliger bedrängnis, besonders dort, wo das örtchen nicht mal als automat in sicht ist, kann peinlich werden. schluss mit lustig. die lage ist ernst doch noch lange nicht hoffnungslos. 🙂
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😄 👍
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hab nicht alles gelesen, der spruch: „wohin meine Gedanken Gassi gehen dürfen“ hat mir spaß gebracht zum trockenen thema.
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… war so ein bißchen auch beabsichtigt, danke für das Annehmen und Zurückspielen des Komikspielballs. 🙂
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Du hast also den Schmetterlingseffekt programmiert, net schlecht 🙂
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Nein, den habe ich nicht programmiert! Handelt es sich denn bei diesem Begriff(!) nicht lediglich um ein Etikett, das zwar das Richtige beschriftet, aber dafür falsche Worte verwendet? Falsch nämlich in dem Sinn, daß unweigerlich Assoziationen damit aufgebaut werden, die mit der Realität vollkommen nichts zu tun haben.
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Genau das meinte ich, völlig korrekt 🙂
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Pfff, Glück gehabt, hoffentlich war’s eine 7-Punkte Prüfungsaufgabe. 😆
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Wieso fällt mir kleinem Narren jetzt nur dieser „Hockey-Stick“ ein?
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Obwohl doch beinahe jeder diesen statistischen Fauxpas kennt, der uns klimapolitisch immer wieder um die Ohren gehauen wird, sind die Klima-„Gurus” nicht etwa bescheidener geworden, sondern im Gegenteil noch bornierter, noch verbissener, noch aggressiver…
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Tja, da wären wir wieder bei der „positiven“ Verstärkung und Steuerung durch:
´nen Appel und ´nem Ei, samt Räppelchen und ´ner Tüte Prestige …
oder
„Wessen Brot ich freß, dessen Lied ich sing“
Ergo nix Neues, wie der alte König schon sprach: Nix Neues unter der Sonne –
bleibt die Frage, welche Mechanismen (außer den o.g.) uns weiter und immer wieder abhalten, dazu zu lernen?
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Oh, wir lernen sehr wohl dazu (vorsichtiger formuliert: wir dürften dazulernen, und das sogar permanent), aber möglicherweise gibt es zwei konträr arbeitenen „Mechanismen”. Zum einen wächst unser Wissen (nach durchaus seriösen Schätzungen) exponentiell an (eine beachtliche Leistung, die sich die Natur da gönnt), das Nicht-Wissen wächst aber schneller. Zum anderen verhält es sich mit Wissen und Klugheit etwa so wie eine Sprache zu erlernen etwas anderes ist als das Auswendiglernen des Wörterbuchs.
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…. und so gibt es auch zwei „Petri-Schalen“, welche da greicht werden, betreff des Lernen- in der einen wohnt zum einen das „Privat-Fernsehen“, aber auch der „“Spiegel“, jedoch wird die andere Schale mehr und mehr versteckt und wer davon nascht, läuft Gefahr, mit diversen Kampfbegriffen tituliert zu werden, wenn er dieses Wissen nach draußen trägt …
Tja, und bei der anderen Thematik hast du es ja recht formuliert, was hilft das Wissen, wenn es nicht praktisch „erprobt“ wird — wo wir dann wieder bei den Elfenbeintürmen landen …
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… wie lautet der berühmte Satz, den Galilei (höchstwahrscheinlich) nie gesprochen hat: Und sie dreht sich doch! Die Welt, nämlich immer ums Gleiche. 😉
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Hmm, nehmen wir noch den fabulösen Einstein hinzu, welcher gesagt haben mag:; daß es sich nicht sicher wäre bezüglich der Unendlichkeit von … und …
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Jenes niedliche Sätzlein, das ich, nebenbei bemerkt, absolut nicht mag, stammt doch aber aus der Phase, als Herr Einstein sich unter dem Nimbus seines Rufes durchaus auch zu recht fragwürdigen Dingen hinreißen ließ („Der Alte würfelt nicht” oder die Vermutung über die Richtung, in der (Schweizer?) Kühe grasen etc.)? ^_^
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Nun, der Herr ist mir mittlerweile völlig …
suspekt – und so befürchte ich, daß er ein kleiner Sophist und ein bezhltes Mietmaul war … doch sollte ich meine Zunge hüten,
was jetzt eben mal wieder nicht gelungen ist!
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… ich werd’s niemandem verraten. 😉
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Mir fehlt bei den diversen Kurven die Angabe der maximalen Schräglage, die häufiger als man denkt, über Sein oder Nichtsein entscheidet … Was die Zeitachse betrifft, lieferst du unseren Politikern eine wunderbare Steilvorlage: Tage, Wochen und Monate scheiden wahrscheinlich aus, denn der derzeitige Führungssuperman-Effekt hat sicher Suchtcharakter, was die Krise ganz schön in die Länge ziehen kann …
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… aber nein, da steht der Massenexitus der Ökonomie(!) davor!
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Das liest sich ja noch schlimmer als meine Blutdruckwerte oder gibt es da gar einen heimlichen Zusammenhang …
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Es ist doch aber nicht aufregend, was da zu lesen ist?! Eine schlichte Aufzählung von Indizen, die eine These illustrieren sollen. Oder habe ich etwa die Diagramme verwechselt, und es sind Systole und Diastole ins Bild gerutscht? 🤔
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Auch schlichte Aufzählungen – ganz ohne Verwechslung – können sehr zur Beunruhigung beitragen. Warum fällt mir da gerade mein letzter Kontoauszug ein? Sag bloß, der Bankcomputer hat sich auch einen Virus gefangen ….
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Kleine Korrektur: Das Bankwesen an sich basiert auf einem höchst aggressiven Virenstamm, Banker genannt. 😁
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