Also schön, Literatur wird es wohl immer geben, solange es den Menschen gibt. Aber wie ist das mit der schönen Literatur (sprich Belletristik)? Im Buchladen findet man sowas sogar noch, falls es dort einen Winkel gibt, der mit Klassik überschrieben ist. Aber sonst?
Ob sich wohl die Gewohnheiten soweit geändert haben, daß es für Belletristik keine saftigen, nährstoffreichen Böden mehr gibt, sondern nur noch karge Ödnis? Weil sich in unserer schnellebigen, oberflächlichen Zeit kaum noch jemand die Mühe macht, Tiefes zu heben und aufzuarbeiten? Weil Anstrengung und Nutzen in keinem akzeptablen Verhältnis stehen? Weder beim Schreiben, noch beim Konsumieren des Geschriebenen, vom Verstehen des Gelesenen (dem Verstehenwollen wie dem Verstehenkönnen) ganz zu schweigen.
Welche Eisbrecher müßen wir „auffahren“, um den Panzer der Oberflächlichkeit zu durchbrechen?
So werden wir als Konsumisten permanent angeleitet, durch die „Must-Have-Listen“ zu rammeln, so oder so!
Wer kommt andererseits in einer kurzen Zeit der Stille mit sich selbst noch zurecht, geschweige denn mit der Tiefe „magischer Buchstaben“, deren Essenz dich dazu bringt, Erhabenheit und Leben „nachzuspüren“.
Kommt jetzt wieder der Radikalinski in mir hoch, wo die Buchstabenfolge von Erhabenheit… – doch lassen wir das auch mal wieder!!
Danke für deinen Impuls, sich ausnahmsweise mal der Schönheit hinzugeben oder sie zumindest mal zu suchen; in dem vermischten bunten Braun unserer Tage.
Boah, der Radikalinski, welcher eigentlich sooo geil ist, auf die Magie der Buchstaben und die „Entdeckung anderer Sprachen“.
Hatte ich schon erwähnt, daß dieses Defizit der modernen, aufgeklärten Menschheit wohl nur noch durch eine „Diktatur der Liebe und Logik“ zu beheben ist. Hört sich arg paradox an, jedoch…
… und wir haben schon einige, weniger schöne Umerziehungsprogramme „erfolgreich“ absolviert!
Ooops, muß noch schnell den „Ur-Faust“ bei Amonzon bestellen, damit er gestern geliefert wird.
Halt mich auf dem Laufenden,
in aufrichtiger Dankbarkeit,
Raffa.
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… könnte mir vorstellen, daß die Diktatur der Liebe, also das von Dir favorisierte Modell, deutlich effektvoller sein dürfte als die kalte Logik.
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Ja klar steht die Liebe ganz weit vorn, ich finde die Logik ist eine Untermenge der Liebe (Bewußtsein, auch über/bei actio und reactio und hilft auch beim Kreieren…).
Muß ja auch einiges organisiert sein, bevor es von alleine läuft(;-)
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Upps, da hast Du ja eine überraschende Vermutung angebracht. Ich werde wohl (mindestens) das anstehende Wochenende brauchen, um den „Klops” zu verdauen. Bisher glaubte ich immer, Liebe und Logik seinen Bewohner frmder Länder, die sich in Sprache und Kultur deutlich unterscheiden.
Ganz gewiß wohnt der Liebe eine (gewisse) Logik inne, doch wo sind die menschlichen Regungen bei der Logik? Ist denn diese nicht gerade dadurch geprägt, steril und abstrakt (also weltfremd) zu sein? Fragen über Fragen… ☺
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Nun, mein Guter,
zwei kleine Sichtweisen, die erste vielleicht simpel und vordergründig:
Ein Messer kannst du nutzen um jemanden zu verletzen oder gar um die Ecke zu bringen UND du kannst es nutzen um Brot zu schneiden, welches du nachher verteilen kannst.
No. 2 und einen Schritt weiter: Machen wir den Verstand, das Hirn zum Werkzeug, zum Helfer des Herzens…
Was wir feststellen und konstatieren dürfen seit etlichen Monden ist: Wir geben dem Verstand den Vorrang und vergessen das Herz und lassen es „Hinten runterfallen“ —
Habe auch jahrelang geschrien: Herr, schmeiß Hirn herunter (und das als Atheist) – seit ein paar Monaten bete ich um mehr „Heiligen Geist“.
Freue mich auf die Erkenntnisse deines Wochenendes,
Raffa.
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… ich geb mir Mühe. Doch je länger ich grüble, desto klarer wird mir, daß ein ganzes Mnschenleben nicht ausreichen dürfte, zu einer konsensfähigen Lösung zu kommen. Hat denn das mehrtausendjährige Wirken der Schwarmintelligenz in dieser Frage bisher nicht recht kläglich versagt? *grübel*
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Berechtigte „Abschluß-Frage“ –
zum Eingang deiner Worte: Warum unterschätzen wir uns immer so maßlos?
Doch da treten wir wieder eine Debatte los, welche uns abhält, unser Licht unter dem Scheffel hervor zu kramen…
Doch, fern der Vorurteile, sind wir doch locker Multi-Tasking-fähig!
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Maultier-Tasking. Kann man denn zugleich auf zwei (oder mehr) Maultieren reiten? 😀
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Ich empfehle explizit und genau für diese Fragestellung einen Anfänger-Kurs bei den Don Kosaken oder bei der Dschingis Khan-Revival-Reiterkohorte…
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Der alte Dschingis hat doch kaum Erfahrungen mit Maultieren, sondern mit Kähnen. Daher stammt ja auch den Name Dschingis Kahn, oder wie oder was? 😉
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Ich merke, es wird Zeit für eine Studie auf den Galloppergus-Inseln (;-)
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Ja, es wird *bruharrharr* wahrlich Zeit für solche Studien; mann verspricht sich befriedigende Ergebnisse… 😀
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Na, kommt halt auf den Dung an!
Die einen nennen es alte Vogelsch…
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Ganz genau, es kommt (fast immer) auf den Dung an. Was wären eine Bewal oder eine Dul ohne solchen?? 😉
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Bewaldung wäre mehr als Klimaneutral, doch als alter Wanderer ohne passende Klei ein Kompromiß, Muß jetzt noch schnell zur Anwen.
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Gegen Wanderer, mal schnell ohne Klei· zur Anwen· eilen, hat sich die Gesellschaft Regeln ausbe·en, um eine Gefähr· der öffentlichen Ruhe zu vermeiden; mithin also eine wichtige Vermei·.
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Danke für die Erinnerung
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☺
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Zum Bild mit den nährstoffreichen Böden könnte man noch überlegen, ob der Acker der Belletristik durch die Möglichkeiten des On-Demand-Publizierens mancherorts schlicht überdüngt worden ist …
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… guter Gedanke, den ich gern mit Dir teilen mag. 😉
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Wobei ich beim zweiten Nachdenken noch vermuten würde, dass Ebooks und das damit einhergehende niederschwellige Veröffentlichen der noch wirksamere „Turbodünger“ sind. Das ist mir nur nicht gleich eingefallen, weil in meiner Dinosaurier-Wahrnehmung das Konzept Literatur immer noch an Papier gekoppelt ist …
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… auch diesen Aspekt sollte man nicht unterschätzen. Das Ambiente dürfte allemal ein starker Katalysator sein. Schließlich geht es ja nicht um die Vielzahl von Buchstaben und Zeilen, die zu überlesen ist (ja, die Doppeldeutigkeit des Verbs ist beabsichtigt), sondern um einen komplexen Vorgang, der wahrscheinlich damit beginnt, sich auf den Autoren einzulassen und in seine (Roman-)Welt einzutauchen. Da dürfte den eigentlich unterschwelligen Reizen eine machtvolle Bedeutung zukommen: wie fühlt sich das Papier an, wie riecht das Buch, wie schwer liegt es in den Händen oder auf dem Schoß, wie ist – der Mode der Zeit oder der Materialknappheit geschuldet – der Druck gestaltet…
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